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Der Rapper Kanye West bei einem Auftritt.

© Reuters/Randall Hill

Wegen „Heil Hitler“-Song: Australien entzieht Rapper Kanye West das Visum

Im Mai veröffentlichte der US-Musiker einen Song, in dem er die Nazi-Ideologie verherrlicht. In Australien, woher seine Frau stammt, ist der 48-Jährige nun nicht mehr willkommen.

Stand:

Keine Einreise mehr nach „Down under“: Wegen seines stark kritisierten „Heil Hitler“-Songs hat US-Rapper Kanye West nun sein Visum für Australien verloren, woher seine Frau stammt. „Er hat nicht länger ein gültiges Visum für Australien“, sagte am Mittwoch Innenminister Tony Burke. Diese Entscheidung sei nach der Veröffentlichung von „Heil Hitler“ getroffen worden.

Wests Frau Bianca Censori ist Australierin. Der 48-Jährige komme seit geraumer Zeit für Familienbesuche nach Australien, sagte Burke dem Fernsehsender ABC.

Wenn jemand einen Song veröffentlicht und diese Art von Nazismus fördert, brauchen wir das in Australien nicht.

 Tony Burke, Innenminister von Australien

„Er hat schon früher viele beleidigende Kommentare abgegeben“, führte der Minister aus. „Aber meine Beamten haben sich die Sache jetzt noch einmal angesehen, nachdem er ,Heil Hitler’ veröffentlicht hat: Und er hat nicht länger ein gültiges Visum für Australien.“ Burke weiter: „Wenn jemand einen Song veröffentlicht und diese Art von Nazismus fördert, brauchen wir das in Australien nicht.“

Der sich inzwischen Ye nennende Rapper hatte „Heil Hitler“ genau am 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs am 8. Mai veröffentlicht. Im dazugehörigen Video skandieren Tierfell-tragende und maskierte schwarze Männer den Song-Titel, während West sich rappend darüber beschwert, angeblich ständig missverstanden zu werden und den Sorgerechtsstreit mit seiner Ex-Frau Kim Kardashian thematisiert. Der Song endet mit einem Auszug aus einer Hitler-Rede.

West war in den vergangenen Jahren immer wieder durch sein erratisches Verhalten aufgefallen. Unter anderem sorgte er wiederholt mit antisemitischen und Hitler verherrlichenden Äußerungen für Kontroversen. Der deutsche Sportartikelhersteller Adidas und weitere Unternehmen beendeten daraufhin die Zusammenarbeit mit dem Rapper.

Durch Australien schwappt seit dem Gaza-Krieg eine Welle von gewalttätigem Antisemitismus, die von Muslimen und vor allem von immer stärker öffentlich auftretenden Neonazis geschürt wird. Nach Erkenntnissen der Polizei werden die antisemitischen Gruppen auch aus dem Ausland finanziert. (AFP, dpa)

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