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Protest der "Black Lives Matter"-Bewegung in Los Angeles

© Phil McCarten/REUTERS

Weil die Tür offen stand: US-Polizist erschießt schwarze Frau durch Fenster ihres Hauses

Ein krasser Fall von Polizeigewalt sorgt für Empörung in den USA: Eine Schwarze stand einfach nur in ihrem Haus und wurde vor den Augen ihres Neffen getötet.

In den USA hat ein Polizist eine schwarze Frau in ihrem Haus erschossen. Der weiße Polizist Aaron Dean wurden am Montag in der texanischen Stadt Fort Worth des Mordes beschuldigt, wie die Behörden mitteilten. Er hatte bei einem Einsatz die am Fenster ihres Hauses stehende 28-jährige Atatiana Jefferson erschossen. Bürgermeisterin Betsy Price zeigte sich entsetzt über den Vorfall und forderte eine unabhängige Untersuchung.

Ein Nachbar hatte am vergangenen Freitagabend die Polizei gerufen, weil die Tür zu Jeffersons Haus offen stand. Zwei eintreffende Polizisten gingen mit Taschenlampen um das Haus, wie veröffentlichte Körperkamera-Aufnahmen zeigen. Als am Fenster im Inneren des Hauses eine Silhouette erscheint, eröffnet Dean das Feuer und trifft Jefferson tödlich. Auf den Aufnahmen ist zu hören, wie der Polizist ruft "Hände hoch, zeig mir deine Hände" und dann sofort schießt.

Der Beamte habe eine "Gefahr" wahrgenommen, erklärte die Polizei. Die Behörden räumten aber ein, dass Dean sich nicht als Polizist ausgewiesen hatte.

Jefferson hatte nach Angaben des Anwalts ihrer Familie mit ihrem achtjährigen Neffen ein Videospiel gespielt und war ans Fenster gegangen, als sie Geräusche gehört hatte. Sie starb vor den Augen ihres Neffen. Die Haustür hatte sie geöffnet, um frische Luft ins Haus zu lassen. Der Anwalt der Familie verurteilte eine "brutale" Polizeikultur in der nahe Dallas gelegenen Stadt.

In den vergangenen Jahren haben Fälle von tödlicher Polizeigewalt gegen Schwarze die „Black Lives Matter“-Bewegung ausgelöst. Dabei kam es immer wieder zu wütenden und teilweise gewalttätigen Protesten. (AFP)

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