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Gesundheit: Auf der Suche nach der Nadel im virtuellen Heuhaufen

Für Studierende, die Fachliteratur und Informationen für eine Hausarbeit oder ein Referat suchen, gewinnt das Internet zunehmend an Bedeutung.Bevor sie sich auf den Weg in die Bibliothek machen, surfen viele Nachwuchs-Akademiker inzwischen per Mausklick durch das Netz.

Für Studierende, die Fachliteratur und Informationen für eine Hausarbeit oder ein Referat suchen, gewinnt das Internet zunehmend an Bedeutung.Bevor sie sich auf den Weg in die Bibliothek machen, surfen viele Nachwuchs-Akademiker inzwischen per Mausklick durch das Netz.Deswegen stellen auch in Berlin immer mehr Bibliotheken ihren digitalisierten Zettelkatalog ins Internet.Aber vielen Studierenden fällt die Orientierung in den unendlichen Weiten des virtuellen Raumes schwer.Wie können sie sich in diesem Informationskosmos zurechtfinden?

Startfenster für das Netz sind die Suchmaschinen.Momentan sind es allein in Deutschland über zwanzig, und fast wöchentlich werden es mehr.Je nach Anbieter variiert die Trefferquote und auch die Qualität der gefundenen Seiten.Man unterscheidet zwischen Robotern und Katalogen.Kataloge werden redaktionell betreut.Themen und Nachrichten aus unterschiedlichsten Quellen werden in Gruppen und Untergruppen aufgeteilt.Bei einer Schlagwortsuche ist die Chance, relevante Informationen zu bekommen, sehr hoch.Die größte Auswahl bietet "yahoo" - der englischsprachige große Bruder (www.yahoo.com) der deutschen Ausgabe kann auf ungefähr dreißig Millionen Artikel zurückgreifen.

Wird man dennoch nicht fündig, kann man seine Suche einem Roboter überlassen.Das sind Suchmaschinen, die in vorgegebenen Abständen zum Beispiel alle zwei Wochen Webseiten im Internet absuchen und die Inhalte der Web-Seiten nach Schlagworten sortieren.Hier fehlt die redaktionelle Kontrolle der Information ganz - dementsprechend groß ist der Ausschuß.Deswegen ist es wichtig, mit der richtigen Suchstrategie zu arbeiten.Eine Übersicht über deutsche und internationale Suchmaschinen gibt die Internet-Seite http://www.suchmaschinen.de .Hier werden gleich auch nützliche Suchtips mitgeliefert.

Ein Schritt in Richtung Informationsgesellschaft ist die Verschmelzung von analogen und digitalen Informationsangeboten.Bibliotheken, die ein Verzeichnis ihrer Bücher ins Internet stellen, nennen das OPAC - Online Public Access Catalogues.Vom heimischen Computer kann mittels einer Suchmaske nach Titel, Autor und Jahrgang gesucht werden.Bislang hat es in Berlin nur die Fachhochschule für Technik und Wirtschaft (FHTW) geschafft, ihre Zentralbibliothek mit einem benutzerfreundlichen www-interface ins Netz zu stellen.Bei der Humboldt-Universität erfolgt der Zugriff noch über einen wenig komfortablen telnet-Zugang - eine Art Fernsteuerung -, der verwöhnte Computerbenutzer schon mal zur Verzweiflung treiben kann.Die Technische Universität hat Ihren OPAC für Mitte des Jahres angekündigt, in der zentralen Bibliothek der Freien Universität wird noch damit experimentiert.

Sicherlich ist es sinnvoll, die einzelnen Bibliotheksbestände sukzessive ins Internet zu bringen.Im Sinne zumindest einer lokalen Vernetzung wäre es aber angebracht, auch untereinander auf die verschiedenen Bestände zu verweisen.Nur so lassen sich überflüssige Wege und prophylaktische Dauerausleihen vermeiden.Daran arbeitet das Deutsche Bibliotheksinstitut (DBI) schon seit Jahren.Mit Bundes- und Ländermitteln wurde "DBI-Link" geschaffen - ein mächtiges Werkzeug, wenn man es bedienen kann.Es erlaubt den Zugriff auf die unterschiedlichsten Datenbanken: von den Handschriften des Mittelalters über die Zeitschriftendatenbank (ZDB) mit knapp einer Million Titeln bis zum deutschlandweiten Verbundkatalog, in dem über 22 Millionen Titel aus 1000 Bibliotheken nachgewiesen sind.

Um die Auswahl von vornherein etwas einzugrenzen, kann auch ausschließlich auf den "berlinOPAC" zugegriffen werden - das ist der Zusammenschluß der Bibliotheken in Berlin und Brandenburg, kurz BVBB genannt."DBI-Link" gibt Auskunft über die Anzahl der vorhandenen Werke, ihren Standort und erlaubt sehr komplexe Suchabfragen, die sich nach Herausgeber, Co-Autor, ISBN-Nummer oder Erscheinungsjahr einschränken lassen.Studenten können sich einfach per E-mail anmelden und so auch die kostenpflichtigen Angebote umsonst nutzen.Interessierte sollten sich aber unbedingt die Bedienungsanleitung schicken lassen - die Nadel im Heuhaufen ist gegen das DBI-Labyrinth ein Kinderspiel.

Für den Fall, daß fremdsprachliche Literatur gesucht wird, stehen den Nutzern, die nicht zum Freizeitvergnügen surfen, auch ausländische Dienste zur Verfügung.An erster Stelle ist hier das Online Computer Library Center (OCLC) zu nennen, dessen Katalog einer der umfangreichsten auf der ganzen Welt ist.Zu erreichen ist er über die Suchmaske "First Search" - Links finden sich auf allen Homepages der Universitätsbibliotheken.

Bei allen Möglichkeiten, die sich durch diese Vernetzung ergeben, sollten aber die Nachteile nicht unter den Teppich gekehrt werden.Viele Angebote kranken noch an Stabilitätsproblemen und die üblichen Staus auf der Datenautobahn lassen die Suche oft im Schneckentempo verlaufen.Berücksichtigen sollte man auch, daß längst nicht alle Werke einer Universitätsbibliothek digital nachgewiesen sind.Aufgenommen werden vielerorts alle Neuanschaffungen, aber erst in zäher Kleinarbeit tastet man sich an die älteren Jahrgänge heran.Ein weiterer gravierender Nachteil ist, daß der "Heimwerker" die gefundene Literatur nur in seltenen Fällen online reservieren kann.Bis zu seiner Ankunft in der Bibliothek ist die Zeitschrift vielleicht ausgeliehen, dann war der Weg umsonst und die Computerrecherche nur bedingt sinnvoll.

Für Zeitschriftenaufsätze gibt es aber schon eine funktionierende Lösung: sie heißt "Subito" ( http://www.subito-doc.de ) und wurde ebenfalls unter der Federführung des Deutschen Bibliotheksinstituts entwickelt.Nach der Registrierung können verschiedene Zeitschriftendatenbanken in ganz Deutschland angezapft werden.Ist der gewünschte Artikel gefunden, kann er kostenpflichtig bestellt werden.Die Lieferung erfolgt je nach Wunsch als Fax oder E-mail.Zwanzig Seiten sind hier schon für fünf Mark zu haben, allerdings ist die Qualität der Schriftstücke nicht besonders gut.

http://gutenberg.aol.de

http://www.subito-doc.de/ http://www.dbilink.de/

http://www.ub.fu-berlin.de/ub/firstsearch.html http://www.ub.hu-berlin.de/kataloge/katleit.html

http://www.fhtw-berlin.de/bibliothek/index.html

http://www.suchmaschinen.de

ALEXANDER KÖNIGS

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