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Afghanische Flüchtlinge in einem Abschiebezentrum.  Von der Nationalen Datenbank- und Registrierungsbehörde (NADRA) werden sie vor der Ausreise biometrisch überprüft.

© AFP/ABDUL BASIT

Frist für Ausländer ohne Papiere ist abgelaufen: Pakistan will eine Million Afghanen abschieben

Am 3. Oktober hatte Pakistans Regierung angekündigt, dass Ausländer bis zum 1. November das Land verlassen müssen. Betroffen sind vor allem Afghanen. Seit heute werden sie ausgewiesen.

Pakistans Regierung hat allen Ausländern ohne gültige Papiere eine Frist gesetzt, bis zum 1. November das Land zu verlassen. Andernfalls drohe eine Zwangsausweisung. Betroffen sind vor allem Afghanen. Pakistan hatte die Frist am 3. Oktober angekündigt. Damit hatten die Betroffenen etwa vier Wochen Zeit, Pakistan zu verlassen.

Grund für die Ausweisung ist nach Angaben der Regierung, dass 14 von 24 Selbstmordattentaten in den vergangenen Monaten auf afghanische Staatsangehörige zurückzuführen seien. Afghanen sollen auch an weiteren Anschlägen gegen die Regierung und die Armee beteiligt gewesen seien. Beweise dafür legte die Regierung in Islamabad nicht vor.

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Millionen afghanische Migranten und Flüchtlinge leben in Pakistan.

In Pakistan leben mehr als vier Millionen afghanische Migranten und Flüchtlinge. Nach Regierungsangaben haben etwa 1,7 Millionen keine Papiere, obwohl viele von ihnen ihr ganzes Leben lang in Pakistan gelebt haben. Etwa 600.000 sind seit der Machtübernahme der radikal-islamischen Taliban in Afghanistan im Jahr 2021 nach Pakistan gegangen.

Laut den Taliban kehrten zwischen dem 23. September und dem 22. Oktober bereits mehr als 60.000 Afghanen aus Pakistan in ihre Heimat zurück. Die pakistanischen Behörden sprachen am Mittwoch von mehr als 100.000 Menschen.

Nach Ablauf der Frist wollen die pakistanischen Behörden Gebieten durchkämmen, in denen „Ausländer ohne Papiere“ vermutet werden. Außerdem wurden „Wartezentren“ für abzuschiebende Ausländer eingerichtet. Die Taliban haben bereits gegen Zwangsabschiebungen nach Afghanistan protestiert. (Reuters)

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