
© REUTERS/Ilan Rosenberg
Ultraorthodoxe Juden protestieren in Jerusalem: Jugendlicher bei Demonstration gegen Wehrpflicht offenbar tödlich verunglückt
Hamas übergibt zwei weitere Leichen + Israel greift trotz Bekenntnis zu Waffenruhe Ziele im Gazastreifen an + Libanon gibt Armee Befehl, gegen israelisches Militär vorzugehen + Der Newsblog.
Stand:
Seit dem Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 mit etwa 1200 Todesopfern und mehr als 3000 Verletzten führte Israel Krieg gegen die Terrororganisation im Gazastreifen. Dabei wurden mehr als 61.000 Menschen getötet. Mitte Oktober 2025 ist eine Waffenruhe in Kraft getreten, im Rahmen eines Abkommens sind die verbliebenen Geiseln der Hamas freigelassen worden. Alle aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten finden Sie in unserem Newsblog.
Hinweis: Angaben der Regierungen und Armeen sowie Bilder und Videos aus der Region lassen sich oft nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten zu vermitteln.
Update (18.30 Uhr): Strenggläubige Juden protestieren in Jerusalem gegen Wehrpflicht
UNO: Seit Beginn der Waffenruhe 24.000 Tonnen Hilfe in den Gazastreifen geliefert
Update (16.05 Uhr): Merz fordert Türkei zu Druck auf die Hamas im Gazastreifen auf
Israel greift trotz Bekenntnis zu Waffenruhe Ziele im Gazastreifen an
Libanon: Israelischer Beschuss tötet Arbeiter in Stadtgebäude
Bei einem israelischen Angriff im südlibanesischen Ort Blida ist Staatsmedien zufolge in der Nacht ein libanesischer Arbeiter getötet worden. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur NNA drangen israelische Soldaten gegen 1.30 Uhr (Ortszeit) in das Gebäude der Stadtverwaltung ein. Ein Angestellter sei dabei getötet worden.
Die israelische Einheit habe sich gegen 4.00 Uhr wieder zurückgezogen. Anschließend habe die libanesische Armee das Gebäude betreten und den Leichnam in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht. Libanesischen Medienberichten zufolge hatte der Getötete in dem Gebäude übernachtet.
Es handle sich um eine israelische Aggression gegen Zivilisten, erklärte Libanons Präsident Joseph Aoun. Während eines Treffens mit Armeechef Rudolph Haikal forderte er die Armee auf, jeglichem israelischen Vorstoß im Südlibanon zur Verteidigung libanesischen Territoriums und der Sicherheit der Bürger entgegenzutreten.
Israelische Armee: Gebäude von Hisbollah genutztEin israelischer Armeesprecher teilte auf Anfrage mit, israelische Soldaten seien in der Nacht in Blida im Einsatz gewesen, um Terror-Infrastruktur der libanesischen Hisbollah-Miliz zu zerstören. Dabei hätten sie in einem Gebäude einen Verdächtigen ausgemacht. Wegen einer „unmittelbaren Bedrohung“ hätten die Soldaten geschossen. Der Vorfall werde untersucht.
Das Gebäude sei zuletzt von der Hisbollah für Terroraktivitäten „unter dem Deckmantel ziviler Infrastruktur missbraucht“ worden. Die Vorwürfe ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Die Hisbollah äußerte sich zunächst nicht. (dpa)
Katar will Hamas zur Entwaffnung bewegen
Der Ministerpräsident von Katar, Scheich Mohammed bin Abdulrahman al-Thani, bezeichnet den jüngsten Gewaltausbruch im Gazastreifen als enttäuschend und frustrierend. Die radikal-islamische Hamas sei bereit, die Regierung im Gazastreifen abzugeben, sagt er in New York. Katar versuche zudem, die Hamas zur Entwaffnung zu bewegen. (Reuters)Israel greift Ziel im Norden des Gazastreifens an
Ungeachtet der erneuerten Waffenruhe hat die israelische Armee ein Ziel im nördlichen Gazastreifen angegriffen. Das Militär teilte mit, in Beit Lahia sei „terroristische Infrastruktur“ beschossen worden. Dort seien Waffen gelagert worden, die für einen unmittelbar bevorstehenden Angriff auf israelische Soldaten benutzt werden sollten. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Nach massiven israelischen Luftangriffen nach einem tödlichen Angriff auf Soldaten im Gazastreifen sollte seit dem Vormittag wieder die im Rahmen des Gaza-Friedensplans von US-Präsident Donald Trump vereinbarte Waffenruhe gelten. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden bei den Angriffen mehr als 100 Palästinenser getötet.
Die israelische Armee veröffentlichte eine Namensliste von 26 mutmaßlichen Terroristen, darunter ranghohe Hamas-Kommandeure, denen die Angriffe gegolten hätten. (dpa)
Hamas-Behörden sprechen von 104 Toten seit Dienstag in Gaza
Durch israelische Luftangriffe im Gazastreifen sind nach palästinensischer Darstellung seit Dienstag mindestens 104 Menschen getötet worden, darunter 46 Kinder. Diese Zahlen teilten die Gesundheitsbehörde in Gaza am Mittwoch mit. Israels Militär erklärte, man habe Dutzende Ziele angegriffen und 30 Terroristen getötet. Man werde die Waffenruhe wieder einhalten.
Medienberichten zufolge war auch ein Flüchtlingscamp im Visier der Militärschläge. Seit der Waffenruhe vom 10. Oktober kamen nach Hamas-Angaben mehr als 210 Palästinenser ums Leben. Am Dienstag starb ein 37-jähriger israelischer Soldat in einem Hinterhalt in Rafah. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte daraufhin „intensive Angriffe“ angeordnet. Beide Seiten werfen sich gegenseitig vor, die Vereinbarungen zur Waffenruhe und zum Austausch von Geiseln und Gefangenen zu verletzen. (Reuters)
Bundesregierung: Waffenstillstand im Gazastreifen muss halten
Prien: Unfassbare Respektlosigkeit gegenüber Geiselfamilien
Bundesfamilienministerin Karin Prien hat scharf kritisiert, dass die Hamas anstelle der Leiche einer noch vermissten Geisel sterbliche Überreste einer bereits beigesetzten Geisel ausgehändigt hat. „Das ist eine unfassbare Respektlosigkeit gegenüber den Familien der Geiseln“, sagte die CDU-Politikerin während ihres Besuchs in Israel in Tel Aviv.
„Und ich glaube, das muss man auch verstehen, dass die Israelis das so nicht hinnehmen können“, sagte Prien. Dennoch müssten beide Seiten jetzt Disziplin aufbringen. Sie hoffe, dass es gelinge, den Weg in Richtung Frieden – „und der wird auch weiter holprig sein“ - weiterzugehen. (dpa)
EU-Kommissarin Ribera kritisiert israelische Angriffe im Gazastreifen
Rotes Kreuz verurteilt gestellte Leichen-Bergung in Gaza
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat die offenbar inszenierte Ausgrabung der sterblichen Überreste einer israelischen Geisel im Gazastreifen verurteilt. Das IKRK bezieht sich auf ein Video der israelischen Armee, das zeigen soll, dass die Terrororganisation Hamas Leichenteile aus einem Gebäude holte und vergrub, um dies dann später im Beisein des IKRK als vermeintlichen Fund der Leiche einer Geisel zu deklarieren.
„Das IKRK-Team an diesem Ort wusste nicht, dass dort vor ihrer Ankunft eine verstorbene Person vergraben worden war, wie in den Aufnahmen zu sehen ist“, teilte das IKRK in Genf mit. Das Team sei erst bei der Bergung von Überresten dabei gewesen, „ohne vorherige Kenntnis der Umstände, die dazu geführt haben. Es ist inakzeptabel, dass eine vorgetäuschte Bergung inszeniert wurde“, teilte es mit.
Das IKRK betont seine Rolle als neutraler Vermittler. Es sei mit allen Parteien in Kontakt und dringe darauf, dass sterbliche Überreste mit Würde behandelt werden. (dpa)
Palästinenser: Mehr als 90 Tote bei Angriffen in Gaza
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid:
- false