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Unidentifable boy at graduation

© Getty Images/Laurie Rubin

Studieren im Gefängnis: US-Bundestaat Georgia will Häftlinge an die Uni bringen

An der staatlichen Universität von Georgia haben erstmals Häftlinge einen Abschluss gemacht. Ein Ex-Gefangener leitet das Projekt – und will es jetzt ausbauen.

In den USA ist das Gefängnissystem ein eigener Wirtschaftszweig. Zwar ist die Zahl der Häftlinge zuletzt leicht zurückgegangen, doch immer noch sitzen in dem Land fast 1,7 Millionen Menschen hinter Gittern.

Ein Rekordwert. Nur China hat mehr Gefangene als die USA. Ihre Perspektiven sind oft düster: Wer einmal in das amerikanische Justizsystem gerät, kommt häufig ein Leben lang nicht mehr heraus.

Im US-Bundesstaat Georgia soll sich das nun ändern – über ein Pilotprojekt an der örtlichen Universität, das Häftlingen den Zugang zum Bildungssystem ermöglicht.

Eine erste Abschlussklasse gibt es bereits: Vor wenigen Tagen erhielten neun Gefangene des Walker State Prison einen College-Abschluss, einen sogenannten Associate Degree, von der Georgia State University.

Über 60 Stunden haben die Häftlinge dafür im Unterricht gesessen. „Unsere Studenten zeigen, zu was Menschen fähig sind, die inhaftiert sind“, sagte Patrick Rodriguez dem Sender Fox.

Der 32-Jährige leitet das Bildungsprogramm für Häftlinge der Georgia State University. Er war selbst einst ein Sträfling, saß fünf Jahre wegen Drogenhandels ein. Zuvor war am College-gewesen. Doch das brach er ab und wirde kriminell.

Nun will er das Bildungsprogramm für Gefangene in Georgia ausbauen. Bis zum Jahr 2025 sollen vier weitere Haftanstalten in dem Bundesstaat dafür gewonnen werden. Schon jetzt warteten im Walker State Prison 50 Häftlinge darauf, ihren College-Abschluss nachholen zu können. (PS)

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