Das Regime foltert seine Gegner: Gefangene und ihre Familien berichten über Scheinhinrichtungen und Vergewaltigungen in iranische Gefängnissen. Viele Eltern haben in den letzten Wochen die zerschundenen Leichen ihrer Söhne und Töchter zurückbekommen.
Ali Chamenei

Bei der Vereidigung Ahmadinedschads zum iranischen Ministerpräsidenten bleiben viele Sitze im Parlament leer. Auch die Familie von Staatsgründer Chomeini erweist dem neuen alten Regierungschef nicht die Ehre. Ahmadinedschad lässt das kalt - er warnt seine Gegner.
Mahmud Ahmadinedschad hat vor dem Parlament in Teheran den Amtseid abgelegt. Die EU nahm an der feierlichen Zeremonie teil – was scharfe Kritik hervorgerufen hat.
Die EU lässt sich bei der für Mittwoch geplanten Amtseinführung des iranischen Präsidenten offiziell von Schweden vertreten.
Es bleibt dabei: Ajatollah Said Ali Chamenei hat nun offiziell Ahmadineschad zum Gewinner der Präsidentschaftswahlen erklärt.
Eine Regierung, die sich auf Schlägertrupps, bewaffnete Motorradkommandos und Folter stützt, kann politisch nicht viel gestalten. Wichtige Teile der Elite und erfahrene Fachleute halten sich abseits. Wie lange das gut geht, lässt sich schwer vorhersagen.

Der Prozess gegen regimekritische Demonstranten in Teheran ruft den Protest der Opposition hervor.
Mittelalterliche Foltermethoden, Geständnisse unter Drogen – führende Politiker in Iran werfen dem Teheraner Regime vor, während der Schauprozesse gegen Oppositionelle Geständnisse erzwungen zu haben.

Trotz der internationalen Beschwörungen scheint das iranische Regime den ersten Prozess gegen Teilnehmer der Protestdemonstrationen nach der umstrittenen Präsidentschaftswahl zu einem Schauprozess machen zu wollen. Am Samstag begann das Verfahren gegen Dutzende Reformer vor einem Teheraner Gericht - offensichtlich mit einem Paukenschlag.
Die Kabinettsbildung wird für Irans umstrittenen Präsidenten Ahmadinedschad zum Problem: Nach der umstrittenen Wahl und den Protesten sind die Risse in der Elite des Landes zu breiten Gräben geworden, die auch durch das konservative Lager gehen.
Machtkampf in Irans Führungselite: Esfandiar Rahim Maschaie war nur wenige Tage im Amt, jetzt muss er auf Geheiß des obersten geistlichen Führers Chamenei zurücktreten.
Protestwelle in Iran: Selbst Vertraute des Revolutionsführers Chomeini wenden sich von Staatschef Ahmadinedschad ab.
Warum dieser Freitag für den Machtkampf im Iran entscheidend sein kann
Ein Land im Ausnahmezustand: Warum dieser Freitag für den Machtkampf im Iran entscheidend sein kann.
„Das Land gehört dem Volk, nicht irgendjemandem“: Eine Fatwa gegen Irans Führung - nutzt sie der Revolte?

Der Machtkampf in Teheran geht in die nächste Runde. Das Freitagsgebet an der Teheraner Universität wird der mächtige Ex-Präsident Hashemi Rafsandschani halten. Damit kommt erstmals seit dem Wahltag bei der politischen Zentralversammlung des Landes ein erklärter Gegner von Präsident Mahmud Ahmadinedschad zu Wort.
Am Donnerstag hatten wieder tausende Iraner gegen das Regime protestiert, auch wenn die Schlägertrupps des Obersten Religionsführers mit allen Mitteln versuchen, für Ruhe zu sorgen. Eine Zwischenbilanz vier Wochen nach der Präsidentenwahl im Iran.
Des Regime in Teheran plant Schauprozesse gegen die Opposition – erste „Geständnisse“ gibt es schon

Des Regime in Teheran plant Schauprozesse gegen die Opposition – erste "Geständnisse" gibt es schon.
Zuvor hatte der Wächterrat angeboten, zehn Prozent der Urnen könnten neu ausgezählt werden.
Die Festnahme von neun örtlichen Mitarbeitern der britischen Botschaft in Teheran hat am Sonntag die Spannungen zwischen dem Iran und Großbritannien weiter verschärft. Das Regime ging unterdessen weiter gegen Mitglieder der Opposition vor.

Der unterlegene Präsidentschaftskandidat Rafsandschani ist wie von der Bildfläche verschwunden. Das gibt Raum für Spekulationen.
Irans Präsident hat seinen US-Kollegen davor gewarnt, sich in die inneren Angelegenheiten Teherans einzumischen. Sein Gegenspieler Mussawi setzt derweil auf Verhandlungen.
Der Wächterrat gehört zu den Bastionen der konservativen religiösen Führung und unterliegt keiner demokratischen Kontrolle. Er besteht aus zwölf Mitgliedern, Vorsitzender ist Ajatollah Ahmad Dschannati, ein offener Unterstützer von Präsident Mahmud Ahmadinedschad.
Der Wächterrat gehört zu den mächtigsten Bastionen der konservativen religiösen Führung im Iran und unterliegt keinerlei demokratischer Kontrolle.
Sterben live: Im Internet ist der erschütternde Tod einer Frau zu sehen, aber Fernsehen und Zeitungen verbreiten diese Szenen aus Teheran zunächst nicht. Die Bilder aus dem Netz attackieren die Diktatur - und bedrängen die klassischen Medien.
Die Protestaktionen in Teheran gehen weiter. Das Mullah-Regime reagiert mit Härte und Widersprüchen. Ist das schon eine Revolution im Iran?
Trotz massiver Drohungen des Regimes und zahlreicher Toter bei Protesten am Wochenende haben Anhänger der Reformbewegung im Iran am Montag erneut im Zentrum von Teheran demonstriert.
Heftige Straßenschlachten und Tote in Teheran. Das Regime spricht von "bewaffneten Terroristen" und beschimpft Europa. US-Präsident Obama fordert ein sofortiges Ende der Gewalt.
Endlich haben Europa und die Vereinigten Staaten ihre Sprache wieder gefunden. Seit dem Auftritt des Obersten Religionsführers Chamenei beim Freitagsgebet finden die westlichen Staatschefs deutlichere Worte. Das iranische Regime antwortet direkt.
Der eine mobilisiert die Massen, der andere zieht hinter den Kulissen die Strippen. Mussawi und Rafsandschani sind die Hauptgegenspieler des Obersten Religionsführers Chamenei im Iran.

Das Regime wird den Anschlag am Mausoleum von Revolutionsführer Khomeini für Propaganda nutzen. Für viele Iraner ist die Anlage im Süden Teherans eine Art heiliger Ort.
Der US-Präsident bleibt vorsichtig, wenn es um Kritik an Irans Vorgehen gegen die Opposition geht. Doch unterstützte er nun öffentlich die friedlichen Proteste
Experten: Ali Chamenei sah seine Autorität in Frage gestellt. Nun komme es auf Gespräche hinter den Kulissen an.
Chamenei preist den „absoluten Sieg“ von Ahmadinedschad und warnt die Opposition
UPDATE In seiner mit Spannung erwarteten Rede bekundete Irans religiöser Führer im Freitagsgebet seine Unterstützung für Präsident Ahmadineschad und schreckte auch vor unverhüllten Drohungen an die Opposition nicht zurück. Brown, Sarkozy und Merkel reagierten mit Sorge.
Die Menschen in Iran warten auf das Freitagsgebet und damit auf die Predigt ihres religiösen Führers Chamenei. Die entscheidende Frage: Wie äußert er sich zu dem Protest.

Mit einem Schweigemarsch haben zehntausende Anhänger von Mir Hossein Mussawi in Teheran der Menschen gedacht, die in den letzten Tagen bei Unruhen ums Leben gekommen sind. Nach offiziellen Angaben sind bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Kräften des Regimes mindestens sieben Menschen gestorben.

Unter den Demonstranten im Iran sind auch sehr viele Frauen. Vor allem die Ehefrau des Oppositionellen Mir-Hossein Mussawi, Zahra Rahnavard, spielt dabei eine wichtige Rolle. Welchen Einfluss hat sie?

Drei Präsidentschaftskandidaten fordern Neuwahlen. Das Regime sucht nach einem Ausweg aus der Sackgasse. Welche Möglichkeiten hat es?