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Menage à trois: Dominik Grafs Schiller-Drama "Die geliebten Schwestern" geht aus Deutschland ins Rennen um die Oscar-Nominierungen. Szene mit Henriette Confurius als Charlotte Lengefeld, Florian Stetter als Friedrich Schiller and Hannah Herzsprung als Caroline von Beulwitz.

© Senator/dpa

83 Länder im Rennen um den Auslands-Oscar: Mit Schiller Richtung Oscar

Bis zur nächsten Oscar-Verleihung sind noch vier Monate Zeit. Doch jetzt schon ist klar, dass sich eine Rekordzahl an Ländern um den Auslands-Oscar bewirbt. Aus Deutschland gehen "Die geliebten Schwestern" ins Rennen um die Nominierungen.

So umkämpft war der sogenannte Auslands-Oscar noch nie: 83 Länder bewerben sich für 2015 um den Oscar in der Sparte „nicht-englischsprachiger Film“. Dies sei eine Rekordzahl, teilte die Oscar-Akademie im kalifornischen Beverly Hills mit. Zu den Kandidaten gehören erstmals Beiträge aus Kosovo, Malta, Mauretanien und Panama. Zur Oscar-Verleihung 2014 waren Filme aus 76 Ländern Filme eingereicht worden. Am 15. Januar gibt die Academy of Motion Picture Arts and Sciences in Los Angeles bekannt, welche fünf Filme in die Endauswahl kommen. Die 87. Oscar-Gala geht dann am 22. Februar über die Bühne.

Deutschland hatte im August die Dreiecksgeschichte „Die geliebten Schwestern“ von Dominik Graf ausgewählt. Der auf wahren Begebenheiten beruhende Kostümfilm von Dominik Graf hatte bei der Berlinale Weltpremiere gefeiert, der schildert die gefährliche Liebschaft des Dichters Friedrich Schiller mit zwei Schwestern, Henriette Confurius und Caroline von Beulwitz - die ihrerseits innig verbunden sind.

Bei der letzten Oscar-Verleihung war kein deutscher Film im Rennen. Das Stasi-Drama „Zwei Leben“ von Regisseur Georg Maas hatte es zwar in eine vorläufige Runde von neun Kandidaten geschafft, nicht aber in die Endauswahl der fünf Anwärter. Gewonnen hatte der italienische Film „La Grande Bellezza - Die große Schönheit“. Französischer Oscar-Kandidat für das kommende Jahr ist „Saint Laurent“. Belgien tritt mit „Zwei Tage, eine Nacht“ an, Österreich mit „Das finstere Tal“, Schweden setzt auf „Höhere Gewalt“.

Bislang gab es drei deutsche Erfolge in der Oscar-Kategorie „nicht-englischsprachiger Film“: 1980 holte Volker Schlöndorffs Verfilmung des Günter-Grass-Romans „Die Blechtrommel“ die Trophäe, Caroline Link triumphierte 2003 mit „Nirgendwo in Afrika“ und Florian Henckel von Donnersmarck gewann 2007 mit seinem Stasi-Drama „Das Leben der Anderen“. Zwar widmet sich auch Dominik Graf mit Schiller einer historischen wie literarischen Figur. Sein Film dürfte es dennoch schwer haben: Anders als die bisherigen deutschen Gewinner thematisiert er kein problematisches Kapitel der Landesgeschichte wie die NS-Zeit oder den deutsch-demokratischen Überwachungsstaat. dpa/Tsp

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