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Kultur: Alles, was schön ist

MUSIK

Im Zusammenklang bildet die Musik der nordischen Länder einen mächtigen Akkord. Zusehends ist es den Dänen, Finnen, Norwegern, Schweden und Isländern darum zu tun, das restliche Europa zum Hören auf ihre Tonkunst zu motivieren. Den historischen Namen Nielsen oder Sibelius folgt eine Phalanx zeitgenössischer Komponisten, die Ingvar Lidholm, Arne Nordheim und Kaija Saariaho einschließt. Sie haben ihre Plätze in der Weltmusik gefunden. Das Festival Magma 2002 Berlin spricht für die Agilität nordischen Kulturmanagements, das ebenso Ausdrucksmittel nordischen Lebensgefühls ist wie die Kultur selbst. Wem es um breite Information geht, der scheut nicht den „symphonischen Marathon“, mit dem das Philharmonische Orcheste r Oslo in der Berliner Philharmonie aufwartet. Vladimir Ashkenazy , vormals Chefdirigent des DSO Berlin, gibt dem Konzert den vertrauten Aspekt und der Siebenten von Sibelius die Inbrunst seines Musizierens. Ein elegisch landschaftlich orientiertes Werk von Fartein Valen macht mit einer erstaunlichen Orchesterkultur der Gäste bekannt, darin ein kantables Solo der Hornistin und klangvolle Flötensoli. Als raffiniert aus Spielfiguren aufgebauter Kommentar zu isländischem Zwiegesang nimmt Porkell Sigurbjörnssons „Diafonia“ für sich ein. Der finnische Klarinettist Kari Kriikku und der schwedische Trompeter Hakan Hardenberger sind solistische Rattenfänger. „Clarinet Concerto“ von Magnus Lindberg legt eine tirilierende Virtuosität bloß, „The Second Creation“ von Olav Anton Thommessen beutet raumgreifend den festlichen Instrumentalcharakter der Trompete aus: Für die Komponisten bedeutet es Gewinn und Versuchung, dass aus Skandinavien neben den vielen Sängern ebenso große Instrumentalisten kommen.

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