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Der syrisch-libanesische Lyriker Ali Ahmad Said erhält den Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis

© Jesus Ochando/epa

Auszeichnung für syrisch-libanesischen Lyriker: Adonis erhält Remarque-Friedenspreis

Ein Vermittler zwischen der arabischen und westlichen Kultur: Der syrisch-libanesische Lyriker Ali Ahmad Said, genannt Adonis, erhält den Remarque-Friedenspreis.

Der syrisch-libanesische Lyriker Ali Ahmad Said erhält in diesem Jahr den mit 25.000 Euro dotierten Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis der Stadt Osnabrück. Der unter dem Künstlernamen Adonis bekannte Lyriker werde für sein Eintreten für die Trennung von Religion und Staat, die Gleichberechtigung der Frauen in der arabischen Welt sowie für eine aufgeklärte arabische Gesellschaft geehrt, sagte ein Sprecher am Donnerstag. Die Auszeichnung wird dem 85-Jährigen am 20. November im Friedenssaal des Rathauses überreicht.

Den mit 5.000 Euro dotierten Sonderpreis bekommt den Angaben zufolge die Bürgermeisterin der italienischen Mittelmeer-Insel Lampedusa, Giuseppina Maria Nicolini. Die 54-Jährige werde für ihr Eintreten für ein neues europäisches Asyl- und Einwanderungsrecht ausgezeichnet. Ebenso solle mit der Preisvergabe das Engagement der Bürger Lampedusas gewürdigt werden.

Der Hauptpreis werde insbesondere im Hinblick auf die aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten an Adonis verliehen, hieß es. Damit wolle die Jury Mut machen, an die Zukunft der Region zu glauben. Adonis setze sich kritisch mit der Rolle der Religionen auseinander und trete für eine demokratische Willensbildung ein. Er gelte als bedeutendster arabischer Dichter der Gegenwart. Der in Nordsyrien geborene und heute in Paris lebende Lyriker sei ein wichtiger Vermittler zwischen der arabischen und der westlichen Kultur. Gerade durch seine kritischen Essays errege er immer wieder Aufsehen in der arabischen Welt.

Der Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis ist nach dem Autor des Anti-Kriegs-Romans „Im Westen nichts Neues“ benannt, der 1898 in Osnabrück geboren wurde. Die Stadt verleiht die Auszeichnung seit 1991 alle zwei Jahre für belletristische, journalistische oder wissenschaftliche Arbeiten zum Thema Frieden und für beispielhaftes Engagement für Frieden, Humanität und Freiheit. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderen Lew Kopelew, Hans Magnus Enzensberger, Uri Avnery, Henning Mankell und Avi Primor. (epd)

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