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Kultur: Autogrammstunde kurz vor Drei

Zwischen den Partys verabreden die Stars neue Projekte – etwa zur Fußball-WM

Als stadtbekannter Steher darf er das: „Manche sehen schon ein bisschen geschafft aus“, sagt Klaus Wowereit zur Begrüßung der mehreren hundert Gäste beim Empfang des Medienboards Berlin- Brandenburg Samstagabend im Ritz-Carlton. „Dabei geht die Berlinale doch gerade erst richtig los.“ Der Regiermeister ist in seinem Element. Er plaudert mit Regina Ziegler , begrüßt Wim Wenders , schüttelt Hände, herzt Schauspielerinnen und taxiert bei seinen Blicken immer die Umgebung, ob da nicht noch jemand ist, mit dem er sich auch noch gerne sehen lassen würde. Hier hatte Wowereit eine große Auswahl. Neben Detlev Buck und Jenny Elvers-Elbertzhagen zum Beispiel auch Benno Fürmann und Nadja Uhl . Letztere bekam mit ihrem Team des Films „Sommer vorm Balkon“ den Ernst-Lubitsch-Preis. Der wurde 1957 von Billy Wilder angeregt und wird seitdem jährlich vom Club der Filmjournalisten Berlin gestiftet. Gratuliert haben dazu auch Regisseur Dani Levy und Schauspielerin Maria Schrader .

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Man kann nicht sagen, dass Ex-Außenminister Joschka Fischer die Öffentlichkeit scheut. Sonst hätte er sich für sein Essen mit seiner Frau Minu Barrati sicherlich nicht gerade das Restaurant „Vox“ im Hyatt am Sonnabend ausgesucht. Mittendrin im Festivalgetümmel – Fischer sah aus, als könne ihn nichts stören.

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Sind wir nicht alle Elementarteilchen, Atome im bunten Kosmos der Berlinale? Hin- und hergetrieben zwischen Filmen und Partys. Es wird wieder mehr gefeiert, so der Eindruck der ersten Tage. Und man hat ja auch allen Grund dazu, wenn ein Film, ein deutscher zumal, so überaus freundlich gefeiert wird wie „Elementarteilchen“ von Oskar Roehler am Samstagabend. Schulterklopfen also, Umarmungen, Wangen- und andere Küsse zuhauf im China-Club des Adlon, Medienandrang und eine Warteschlange am Fahrstuhl, der für solche Ereignisse doch etwas knapp dimensioniert ist. Eine nicht ganz risikofreie Veranstaltung angesichts der zahlreichen Fernsehteams, die sich durchs Gedränge schoben. Natürlich war die Riege der Darsteller da, Moritz Bleibtreu , Christian Ulmen , Martina Gedeck , Franka Potente , Nina Hoss , Uwe Ochsenknecht , Jasmin Tabatabai , Herbert Knaup und Michael Gwisdek , umschwirrt von den bei solchen Terminen üblichen Prominenten wie Hannelore Elsner , Marie Bäumer , Klaus Wowereit , Bettina Zimmermann , Jürgen Vogel , Iris Berben und Christiane Paul , verstärkt durch seltenere Partygäste wie Alice Schwarzer . Eine alle Beteiligten zufrieden stellende Feier, schade nur, wenn man schon bald wieder gehen muss wie die Produzenten Bernd Eichinger und Oliver Berben , denn während die „Elementarteilchen“-Feier auf Touren kommt, startet schon im Restaurant „Sopranos“ am Kurfürstendamm die traditionelle „Blue-Bear-Night-Party“ der Constantin Film, wiederum mit den beiden als Gastgeber.

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Die größten Steher aber sind die Autogrammjäger. Bis etwa drei Uhr in der Früh haben einige von ihnen vor dem Restaurant „Bocca di Bacco“ in der Friedrichstraße ausgeharrt. Die Mühe hat sich gelohnt. Sigourney Weaver kam gut gelaunt heraus, unterschrieb hier und da und dort. Und dann schlenderte auch Herbert Grönemeyer nach dem gemeinsamen Dinner ins Freie. Wenige Stunden zuvor hatte er die Premiere von „Elementarteilchen“ im Berlinale-Palast mit seiner Anwesenheit – so muss man wohl sagen – geadelt. Denn in der Regel meidet er solche öffentlichkeitswirksamen Termine.

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Für Grönemeyer ist die Berlinale wichtig, denn hier traf er auf Robert Wilson . Beide haben schon zusammen im Berliner Ensemble gearbeitet und Büchners „Leonce und Lena“ auf die Bühne gebracht. Jetzt tun sich die beiden mit Rufus Wainwright zusammen und arbeiten an einem neuen Projekt, das im Juni zur Fußball-WM in Berlin zu sehen sein wird. Konkreter wollte Wilson nach der Premiere des Dokumentarfilms „Absolute Wilson“ im CineStar gestern nicht werden. Zur Premiere des Films von Regisseurin Katharina Otto-Bernstein kamen auch Dagmar Berghoff und Maren Otto , sowie Wilhelm Wieben , Hannelore Elsner und Jury-Chefin Charlotte Rampling . Und natürlich Opernfan Klaus Wowereit , der Wilsons Arbeit schätzt. Gefeiert wurde im China-Club. ac/oew

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