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Kultur: Bad für eine Leiche

springt nur einmal in den Fluss Nein, die Badewanne zählt bestimmt nicht zu den gängigsten literarischen Accessoires. Freilich, da wäre Jean-Philippe Toussaints gerade neu übersetzter Wannen-Roman „Das Badezimmer“.

springt nur einmal in den Fluss Nein, die Badewanne zählt bestimmt nicht zu den gängigsten literarischen Accessoires. Freilich, da wäre Jean-Philippe Toussaints gerade neu übersetzter Wannen-Roman „Das Badezimmer“. Auch als Schauplatz eines Mordes ist die Wanne immer gut. Wie in Dorothy L. Sayers Krimi „Der Tote in der Badewanne“. Und natürlich denkt man sofort an Peter Weiss´ „Marat/de Sade“-Drama. Dass jener Marat gemeinsam mit Jim Morrison in einer Badewanne sitzt – das klingt schon mal ganz gut. Anstifter dieser Verwirrung ist Olivier Hohlfeld mit seinem Buch „Die Verweigerung“ (Lunardi). Zwölf Schauspieler und ein Schlagzeuger bringen die szenische Lesung am 3.11. im Literarischen Salon Britta Gansebohm auf die Bühne (Podewil, 20 Uhr).

Baden gegangen ist auch beim Open Mike schon so manche Schriftstellerhoffnung. Nun steigt wieder das Wettlesen um den zweitwichtigsten deutschen Nachwuchs-Literaturpreis. Am Samstag (14 Uhr) und Sonntag (13 Uhr) treten 18 U-35-Autoren im Podewil in den Wettstreit. Weniger überraschen wird wohl Martin Walser mit „Der Augenblick der Liebe“ (Rowohlt). Wenn Walser am 4.11. im Berliner Ensemble (20 Uhr) aus seinem Roman liest, wird es um seine Lieblingsfrage gehen, die nach der Schuld. Manche Kritiker behaupten allerdings, Walser habe nur ein Remake vergangener Bücher geschrieben. Hm. Dabei wusste schon Heraklit, dass man nicht zweimal in denselben Fluss steigen kann.

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