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Denkmal

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Berlin: Denkmal für verfolgte Homosexuelle

Der Bund baut ein Denkmal für die 54.000 in der NS-Zeit verfolgten Homosexuellen. Der Entwurf ist am 4. Juni abgesegnet worden.

Der Bund baut ein Denkmal für die in der NS-Zeit verfolgten Homosexuellen. Über den Entwurf sei zwischen Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU), dem Lesben- und Schwulenverband sowie den Künstlern Michael Elmgreen und Ingar Dragset und den Bundestagsfraktionen Einvernehmen erzielt worden. Das Mahnmal, das an die Verfolgung und Ermordung von Schwulen und Lesben von 1933 bis 1945 erinnern soll, solle noch in diesem Jahr am südlichen Rand des Tiergartens in der Nähe des Reichstags gebaut werden, teilte das Büro des Kulturstaatsministers weiter mit.

600.000 Euro vom Bund

Für die Finanzierung hat die Bundesregierung 600.000 Euro zugesagt. Das Land Berlin stellt den Standort für das Denkmal zur Verfügung. Im Dezember 2003 hatte der Bundestag beschlossen, mit dem Denkmal ein Zeichen gegen Intoleranz und Ausgrenzung von Schwulen und Lesben zu setzen. Das Künstlerduo Elmgreen und Dragset hatte den Wettbewerb mit dem Entwurf von einem Kubus gewonnen, in dessen Ecke ein Fenster eingeschnitten ist. Der Betrachter blickt hier auf eine Filmsequenz.

Da sich im Nationalsozialismus die Homosexuellen-Verfolgung auf Männer konzentriert hatte, wird als Startvideo ein küssendes Männerpaar gezeigt. Im Zwei-Jahres-Rhythmus sollen auch Bilder von Frauen gezeigt werden. In der NS-Zeit wurden Schätzungen zufolge 54.000 Homosexuelle verurteilt, rund 7.000 wurden in Konzentrationslagern ermordet. (mit dpa)

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