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Kultur: Berlin liegt am Mississippi

huldigt dem König Wenn das Berliner Nachtleben einen Schutzpatron hat, dann ist es Elvis Presley. Man darf sich wundern.

huldigt dem König Wenn das Berliner Nachtleben einen Schutzpatron hat, dann ist es Elvis Presley. Man darf sich wundern. Liegt doch der Mississippi nicht gerade um die Ecke. Feiert ein Club einen Elvis-Geburtstag oder Todestag, dann sind alle plötzlich da. Die ewig Gestrigen mit ihren Schmalztollen sowieso, aber alle anderen plötzlich auch. Am 8.1. feiert der King seinen 70. Geburtstag und in Memphis könnte auch nicht mehr los sein, als in Berlin, wo sich im Delicious Doughnuts (Rosenthaler Str. 173) schon heute abend Elvis-DJs zum Reinfeiern versammeln. Im King- Kong-Club (Brunnenstr. 173) singt zeitgleich Preslisa zur Ukulele. Am Geburtstag selbst geht es im winzigen CCCP-Club (Torstr. 136) mit „Girl in A Hot Rod“ weiter und im Kreuzberger Pirate Cove (Yorckstr. 75) mit dem Louisiana Wax Team.

Was aber tun jene, die resistent gegen den Elvis Kult sind? Hier ist die Lösung: Im Festsaal Kreuzberg (Skalitzer Straße 130) steigt am Samstag eine Elvis-Gala der anderen Art. Das Motto „Elvis vs. Osama bin Laden“ und die ausufernde Liste von Schriftstellern wie Ahne, Falko Hennig oder Jakob Hein, Musikern wie Doc Schoko, Khan, Angie Reed und den Performern Boy from Brazil, E-Wizz (Puppetmastaz) und Gina von D’Orio (Cobra Killer) – um nur einige zu nennen – lässt mehr als nur ein paar Coverversionen erwarten. Der Hubschrauberforscher Heinrich Dubel führt durchs Programm.

Selbst wer partout nichts mit Elvis anfangen kann, hat da die Gelegenheit von der schönen Galerie herab einen neuen Tanzclub zu besichtigen, von dem man 2005 noch öfter hören wird. Auch ohne Elvis, den King des Berliner Nachtlebens, der natürlich noch lebt.

Christiane Rösinger

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