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Kultur: Berliner Festspiele: Gemischtes Echo auf Radunski-Plan

Die Äußerungen von Berlins Kultursenator Peter Radunski (CDU) zur zukünftigen Struktur der Berliner Festspiele GmbH und dem Beitrag des Bundes zur Hauptstadtkultur haben in Bonn ein gemischtes Echo gefunden.In der Umgebung von Kulturstaatsminister Michael Naumann zeigte man sich überrascht vom Vorpreschen des Berliner Kultursenators, der in einem gestern veröffentlichten Tagesspiegel-Interview vorgeschlagen hatte, die Festspiele mitsamt dem Berliner Schiller-Theater und dem Martin-Gropius-Bau sowie die Gedenkstätten nahezu komplett in die Trägerschaft des Bundes zu überführen.

Die Äußerungen von Berlins Kultursenator Peter Radunski (CDU) zur zukünftigen Struktur der Berliner Festspiele GmbH und dem Beitrag des Bundes zur Hauptstadtkultur haben in Bonn ein gemischtes Echo gefunden.In der Umgebung von Kulturstaatsminister Michael Naumann zeigte man sich überrascht vom Vorpreschen des Berliner Kultursenators, der in einem gestern veröffentlichten Tagesspiegel-Interview vorgeschlagen hatte, die Festspiele mitsamt dem Berliner Schiller-Theater und dem Martin-Gropius-Bau sowie die Gedenkstätten nahezu komplett in die Trägerschaft des Bundes zu überführen."Die Äußerungen Radunskis entsprechen nicht dem Stand der Verhandlungen mit der Bundesregierung", erklärte eine Mitarbeiterin Naumanns.Fest stünde lediglich, daß sich der Bund bei der Finanzierung des Martin-Gropius-Baus mit 20 Millionen Mark beteiligen werde.Bestätigt wurden indes Radunskis Überlegungen, wonach im von der Bundesregierung geplanten neuen Modell der Berlin-Förderung eine Beteiligung an der Festspiele GmbH mit rund 90 Prozent vorgesehen ist.Ausdrücklich nicht vorgesehen seien jedoch bisher konkrete Pläne zur Miteinbeziehung des Schiller-Theaters in die Hauptstadtkulturförderung des Bundes.Dies hatte Radunski ebenfalls gefordert.Der Intendant der Festspiele GmbH, Ulrich Eckhardt, bezeichnete die stärkere Einbindung des Bundes als folgerichtig, weil die Festspiele mit der Ansiedlung von Parlament und Regierung in Berlin keine lokale Angelegenheit mehr seien, sondern nationale und internationale Bedeutung hätten."Die Repräsentation des Staates durch kulturelle Leistungen wird stärker werden", sagte Eckhardt.Die Interessenlagen seien eindeutig mehr auf den Bund gerichtet, was sich vermutlich auch auf die Trägerschaft der bisher vom Bund und Berlin getragenen Festspiele GmbH auswirken werde.Man werde der neuen Realität Rechnung tragen müssen.Der Bund werde über kurz oder lang eine Konzeption vorlegen müssen, "was in seiner Bundeshauptstadt kulturell zu geschehen hat, wo Defizite und wo neue Aufgaben und Herausforderungen sind".

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