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BEWEGUNGS melder: Seid hysterisch!

Sandra Luzina schottet sich im Privilegierten-Ghetto ab

Von Sandra Luzina

Das Tanztheater von Constanza Macras hat immer einen politischen Impetus. Die Globalisierungskritik kommt hier freilich offensiv komisch und herrlich hysterisch daher. Die neue Produktion Brickland befasst sich mit der wachsenden Verslumung und Ghettoisierung der Welt. Die Choreografin hat dafür Feldforschungen in „Gated Communities“ in Lateinamerika betrieben. In „Brickland“ unternehmen die Tänzer von Dorky Park den Versuch, sich eine kleine Idylle zu zimmern. Doch das Ghetto für Privilegierte verkommt immer mehr zum Slum – und geht an seiner inneren Ordnung und seinen unterschwelligen Konflikten zugrunde. Constanza Macras attackiert in „Brickland“ Klassen-, Rassen- und Geschlechtergrenzen – mit einem grimmigen Humor. Das Dorky-Park-Ensemble aus Tänzern, Schauspielern und Musikern läuft wieder zur Hochform auf. Der Zuschauer muss sich auf eine verzweifelt-komische Massenmasturbation gefasst machen. Die Protagonisten rutschen und schlittern über abschüssige Rampen. Der Höhepunkt ist eine Kakao-Schlacht von zwei leicht bekleideten Schönheiten. Die Dorks, das weiß man, sind für alle Krisen gewappnet – diesmal sind sie aber besonders süß!

Schaubühne, Fr 14.12., 20 Uhr (Prem.), Sa 15.12., 21 Uhr, Mo/Di 17./18.12., 20 Uhr, 6-38 €

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