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Bewegungsmelder: Basteln und bewegen

Sandra Luzina beobachtet einen Vater-Sohn-Dialog.

Von Sandra Luzina

Früher hatte ein aufstrebender junger Künstler sich erst mal heftig an der väterlichen Autorität abzuarbeiten – symbolischer Vatermord inklusive. Heute ist ein entspannterer Umgang die Regel. Die Söhne fürchten höchtens, ihren Vätern allzu ähnlich zu werden. Neue Dynamik in die Vater- Sohn-Beziehung bringt nun Martin Nachbar. Der Berliner Choreograf bittet seinen Vater, den Pensionär, auf die Bühne für sein neues Stück Repeater. Wenn der Vater mit dem Sohne: Früher hat der Vater den kleinen Martin beigebracht, wie man mit Holz bastelt, Fahrräder repariert oder Kirschen pflückt. In „Repeater“ wird nun untersucht: Was hat der Sohn vom Vater gelernt? Wiederholt er womöglich die Verhaltensweisen des Vaters? Umgekehrt soll der Vater hier die Bewegungsmusters seines Sprosses erlernen. Wer lernt von wem? In „Repeater“ konfrontieren sich Klaus und Martin Nachbar einerseits mit lange schwelenden Konflikten. Andererseits lernen Vater und Sohn einander durch das Gemeinschaftsprojekt nochmals ganz neu kennen. Freuen darf man sich auf ein witziges Nachbar-Doppel. Der herrlich trockene Humor scheint jedenfalls in der Familie zu liegen.

Sophiensæle, Do 8.11.

(Premiere) bis Sa 10.11., 20 Uhr, 13 €, erm. 8 €

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