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Kultur: Bigelow verteidigt Bin-Laden-Film

Oscar-Preisträgerin Kathryn Bigelow sieht sich genötigt, „Kill Bin Laden“, ihren Film über die Liquidierung von Osama bin Laden, schon vor Drehbeginn zu verteidigen. Der Vorsitzende des Heimatschutzausschusses im Repräsentantenhaus, der Republikaner Peter King, hatte die Verantwortlichen im Pentagon und bei der CIA aufgerufen, die Zusammenarbeit mit der Filmemacherin auf den Prüfstand zu stellen.

Oscar-Preisträgerin Kathryn Bigelow sieht sich genötigt, „Kill Bin Laden“, ihren Film über die Liquidierung von Osama bin Laden, schon vor Drehbeginn zu verteidigen. Der Vorsitzende des Heimatschutzausschusses im Repräsentantenhaus, der Republikaner Peter King, hatte die Verantwortlichen im Pentagon und bei der CIA aufgerufen, die Zusammenarbeit mit der Filmemacherin auf den Prüfstand zu stellen. Er habe Sorge, dass „geheime Informationen“ über den Militäreinsatz eines Navy-Seals-Spezialkommandos durchsickern könnten, das den Terroristenführer Anfang Mai in Pakistan erschossen hatte. Außerdem befürchte er, US-Präsident Barack Obama könnte die Kooperation mit dem Sony-Filmstudio dazu nutzen, sein Image vor den nächsten Präsidentschaftswahlen aufzupolieren.

Bigelow betonte nun in einer öffentlichen Erklärung, sie arbeite bereits seit Jahren mit ihrem Drehbuchautoren Mark Boal an dem Filmprojekt. Beide hatten 2010 für ihr Irakkriegs-Drama „The Hurt Locker“ („Tödliches Kommando“) einen Oscar bekommen, er für das Buch, sie als erste Frau überhaupt für die Regie. „Kill Bin Laden“ sei schon deshalb ungeeignet für Obama-Propaganda, weil er „das gemeinsame Bemühen dreier Regierungsführer – Clinton, Bush, und Obama –, den meistgesuchten Mann der Welt zu finden“ würdigen solle. Die Regisseurin gab sich patriotisch: Die erfolgreiche Suche nach Bin Laden sei „ein Triumph ganz Amerikas, heldenhaft und unparteiisch, und es gibt absolut keinen Grund, zu denken, unser Film würde diesen Sieg auf andere Art und Weise darstellen“.

Das Weiße Haus wies die Kritik als „lächerlich“ zurück. Für die Beamten von Pentagon und CIA sei es nichts Neues mit Filmemachern und Autoren über die Arbeit von Soldaten zu sprechen, sagte Obamas Sprecher Jay Carney. „Wir besprechen keine Geheiminformationen“, beteuerte er. „Kill Bin Laden“ soll im Oktober 2012 in die Kinos kommen. Eine der Hauptrollen soll der aus „Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith“ bekannte Schauspieler Joel Edgerton übernehmen. chs

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