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Kultur: Böse Gerüchte

Regisseur Shokof spricht über seine Entführung

„Glauben Sie mir nicht, aber glauben Sie dann auch nicht den anderen“, knurrt Daryush Shokof bei der von ihm selbst anberaumten Pressekonferenz im Kino Arsenal. Shokof, der in Berlin lebende iranische Filmemacher, war vom 24. Mai bis zum 6. Juni verschwunden. In Köln tauchte er verwirrt wieder auf. Der regimekritische Regisseur behauptet, vom iranischen Geheimdienst entführt worden zu sein. Man habe ihn laufen lassen, weil er als Einziger die Verbreitung seiner Filme stoppen könne. Außerdem seien die Entführer durch das öffentliche Interesse beunruhigt worden. An seine Zeit als Geisel erinnere er sich kaum, er habe unter Drogen gestanden. Ein erster Drogentest fiel jedoch negativ aus und sorgte für erneute Verwirrung. Meldungen, die die Entführung infrage stellen, seien böswillig gesäte Gerüchte, sagt er dennoch. Eine Stellungnahme der Polizei steht noch aus. Laut Shokof bezweifelt sie seine Aussagen. Statt der Forderung seiner Entführer nachzukommen, will er seinen Film „Iran Zedan“ über Folter im Iran online kostenlos zur Verfügung stellen.lab

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