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BRIT-POPBabyshambles: Unser liebster Junkie

Es gibt keine gesicherten Erkenntnisse zu diesem Thema. Aber man kann vermuten, dass Pete Doherty mit einer gewissen Erleichterung registriert haben dürfte, wie er im Verlauf des letzten Jahres von seinem angestammten Platz als oberste Pop-Skandalnudel verdrängt wurde.

Es gibt keine gesicherten Erkenntnisse zu diesem Thema. Aber man kann vermuten, dass Pete Doherty mit einer gewissen Erleichterung registriert haben dürfte, wie er im Verlauf des letzten Jahres von seinem angestammten Platz als oberste Pop-Skandalnudel verdrängt wurde. Während sich die Yellow-Press auf die bedauernswerten Amy und Britney als neue Schlagzeilen-Lieferantinnen stürzte, kehrte bei Doherty – auch durch das Ende seiner Beziehung zu Kate Moss – zwischen neuer Freundin und moderaten Tourverpflichtungen beinahe so etwas wie Alltag ein.

Seine Babyshambles sind mit ihrer zweiten Platte eine erstklassige Band geworden, die die Erinnerung an The Libertines verblassen lässt. „Shotters Nation“ ist mit all seinen hinreißenden,verletzlichen und doch wie für die Ewigkeit geschriebenen Songs ein großes, stolzes Britpop-Werk, das Pete Doherty nicht viele zugetraut hatten. Zumal man im grandiosen, aber auch bedenklich fragilen Babyshambles-Debüt „Down in Albion“ bereits Anzeichen einer drohenden Selbstzerstörung zu erkennen glaubte. Aber der Kerl ist doch zäher, als er aussieht. So rappelt sich Pete Doherty noch aus den größten Kalamitäten wieder auf, markiert aber mitnichten den geläutertern Sünder, sondern bekennt sich in gewohnt schnodderigem „Fuck Forever“Gestus zum Rauschmittelgenuss: „Drogen machen sexy.“ Da er das für labile Popstars verhängnisvolle Alter von 27 Jahren (siehe Kurt Cobain, Jimi Hendrix, Brian Jones, Jim Morrison) inzwischen überschritten hat, darf man jedoch darauf hoffen, dass er uns noch lange erhalten bleibt. Jörg Wunder

Columbiahalle, Mi 23.1., 21 Uhr, 29 € + VVK

Jörg W, er

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