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Kultur: Caroline Fetscher

Lieblingsbuch— Ulla Hahn:Das verborgene Wort. Roman.

Lieblingsbuch

— Ulla Hahn:

Das verborgene Wort. Roman. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2001. 591 Seiten, 25,50 €. Als Taschenbuch bei dtv für 12,50 €.

Erst jetzt entdeckt: Ulla Hahns Roman schildert eine wortsüchtige Kindheit im wortfeindlichen, katholischen Arbeitermilieu. Misstrauischer, nahezu talibanischer Hass schlägt einem Mädchen entgegen, das nur eins im Sinn hat: Ausbrechen aus dem Familieninferno mittels Lernen, Lesen, Schreiben. Grandios.

Schnelles Vergnügen

— Jürgen Becker:
Ja, was glauben Sie denn? Kiepenheuer und Witsch, Köln 2007. 134 Seiten, 7,95 €.
— Dieter Nuhr:
Wer’s glaubt, wird selig. Rowohlt, Reinbek 2007. 190 Seiten, 9,90 €.

Gleich zweimal: In seinem „Religions-TÜV“ wundert sich der Kabarettist Jürgen Becker über das Heilige. Fazit: „Für die Rheinländer ist Gott eine Art Hausratsversicherung.“ Mit „Wer’s glaubt wird selig“ betreibt Dieter Nuhr ein ähnliches Projekt, nur sarkastischer, politischer. Beides erfrischend.

Klassiker

— Sigmund Freud: Die Traumdeutung.
S. Fischer Verlag, Frankfurt a.M. Verschiedene Ausgaben. z.B. Studienausgabe mit 698 Seiten, 20 €.

Unverzichtbar als Basis für jeden Versuch, Realitätsverlust und Delirium in Geschichte und Gegenwart zu deuten: Sigmund Freuds „Traumdeutung“, sein genialer Reisebericht von der Entdeckung eines unbekannten, verkannten Kontinents.

Augen- und Ohrenweide

— Gay Talese, James Barron (Hg.):
New York. 365 Tage. Fotografien aus dem Archiv der „New York Times“. Knesebeck Verlag, München 2007. 744 Seiten, 33 €.

New York: Modernste Stadt der Welt, Kulturkapitale der ältesten Demokratie der Welt und Sitz der wohl weltbesten Zeitung. Seit mehr als 150 Jahren berichtet die „New York Times“ aus aller Welt - und der eigenen Stadt. 165 aus fast sieben Millionen Fotos wurden für diesen Bildband ausgewählt, von Einstein, Monroe und Brooklyn Bridge bis Nine Eleven.

Zum Schlauwerden

— Lloyd deMause (Hg.):
Hört Ihr die Kinder weinen. Eine psychogenetische Geschichte der Kindheit. Aus dem Amerikanischen von Ute Auhagen u.a. Suhrkamp. Frankfurt a. M. 1980. 627 Seiten, 17 €.

Wo eine Gesellschaft nicht versteht, dass Erziehung der Schlüssel für Veränderung ist, baut sie auf Sand. „Die Geschichte der Kindheit ist ein Albtraum, aus dem wir gerade erst erwachen“, erklärt deMause und benennt damit den Grund für unseren Widerstand. Die Essays führen von der Antike über das Mittelalter bis zur Neuzeit.

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