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Schatzsucher. "Mosaik"-Herausgeber Klaus D. Schleiter und sein Team widmen sich jetzt dem Thema Hanse.

© Jens Kalaene/dpa

Deutschlands meistverkauftes Comic-Heft:: Die Abrafaxe hängen Micky Maus ab

Seit 1976 erkunden die drei Knollennasenfiguren im Magazin „Mosaik“ die Welt. Das überholt jetzt einen anderen Comic-Klassiker auf dem Zeitschriftenmarkt.

Das Comic-Trio Abrax, Brabax und Califax hat Micky Maus abgehängt. Die Figuren aus dem „Mosaik“ mit Wurzeln in der DDR haben ihre West-Kollegin bei der Auflagenhöhe überholt. Es sei nun das meistverkaufte Comic-Heft Deutschlands, teilte der Mosaik Steinchen für Steinchen Verlag in Berlin mit.

Das „Mosaik“ war einst als die sozialistische Antwort auf „Micky Maus“ und Co. entstanden. Vor dem Mauerfall war es immer Mangelware. Danach behauptete es sich im Gegensatz zu vielen anderen Publikationen aus der DDR auf dem Markt.

Gleich hinter „Bravo“ und „Mädchen“

Seit 2011 seien die Verkaufszahlen jährlich gestiegen, berichtete Lektorin Maren Ahrens. Laut den von der IVW ermittelten Auflagenzahlen für das vierte Quartal 2017 lag die verkaufte Auflage der Abrafaxe-Abenteuer bei rund 70.600. Es war damit nach der „Bravo“ (92.300) und „Mädchen“ (73.500) die am drittmeisten verkaufte Jugendzeitschrift.

„Micky Maus“ lag bei rund 64.500, erscheint allerdings alle zwei Wochen, „Mosaik“ nur einmal im Monat. Nicht in der Statistik berücksichtigt sind Comic-Alben wie „Asterix“ oder die „Lustigen Taschenbücher“ mit Geschichten aus Entenhausen.

Handarbeit. Die Mosaik-Comics entstehen in diesem Studio in Berlin-Westend.
Handarbeit. Die Mosaik-Comics entstehen in diesem Studio in Berlin-Westend.

© Bernd von Jutrczenka/dpa

Ob mit Don Quijote und Sancho Pansa in Spanien oder mit den Beatles zur Barockzeit in London: Während ihre Leser in der DDR das bis zum Mauerfall nicht durften, erkundeten die Abrafaxe - Geburtsjahr 1976 - schon immer ferne Länder. Inzwischen waren sie auf rund um den Globus unterwegs.

In den vergangenen zwei Jahren wandelten sie auf Spuren der Reformation - wegen des Reformationsjubiläums 2017. Nun will sich das Trio mit der Hanse beschäftigen. „Dieser Versuch, ein europaweites Netzwerk zu spannen, um einen geregelten Handel und kulturellen Austausch zu ermöglichen, hat erstaunlicherweise mehrere hundert Jahre ziemlich gut funktioniert, auch wenn nicht gänzlich gewaltfrei, und ist auch deshalb heute noch ein interessantes Thema“, so der Verlag. (dpa)

Sophia-Caroline Kosel

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