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Kultur: Cream de la Cream

Ein

von Rüdiger Schaper

John Lennon wollte nicht – sonst wäre es damals vielleicht doch zu einer BeatlesReunion gekommen. Abba, die alten Schweden, sollen das Angebot von einer Milliarde Dollar für eine Revival-Tour abgelehnt haben. Crosby, Stills, Nash & Young probieren demnächst erst einmal in den eigenen vier Wänden, ob es zu viert noch geht. Simon and Garfunkel brauchten Jahrzehnte, um wieder gemeinsam zu spielen und sich wenigstens für eine paar Wochen on the road zu vertragen, nach allem. Man kann es natürlich auch so machen wie die Rolling Stones: Die sind zu grau, um sich noch zu trennen. Die spielen, in Abwandlung eines alten Witzes, so lange weiter, bis alle Fans gestorben sind. Reunions und Revivals gehören zu den wichtigsten und bizarrsten Ritualen der Rock-Familie. Über nichts lässt sich besser spekulieren und träumen. Noch einmal, ein einziges Mal Cream wieder hören, die heilige Dreieinigkeit des Rock. „Jack Bruce and Ginger Baker, please. „Eric Clapton, please! “, wie es in einer Live-Aufnahme hieß. Vor 37 Jahren hat sich die Supergroup getrennt. Jetzt kehrt – aufwachen, weiterträumen! – das Trio zurück. Clapton, Bruce and Baker geben Anfang Mai in der Londoner Royal Albert Hall vier Konzerte. Die Tickets waren binnen weniger Minuten weg. „Clapton ist Gott“, damals ein populärer Spruch. Heute gibt es diesen Monotheismus im Pop nicht mehr. Und auch keine Bands, die sich für eine Reunion im Jahr 2042 anbieten.

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