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Kultur: Das 52. Internationale Filmfest beginnt heute mit einer Uraufführung eines Werks von Giuseppe Tornatore

Heute abend eröffnet das 52. Internationale Filmfest von Locarno.

Heute abend eröffnet das 52. Internationale Filmfest von Locarno. Herzstück des Festivals ist das Freilichtkino auf der lombardischen Piazza Grande, wo sich vor der riesigen Leinwand jeden Abend 7000 und mehr Zuschauer versammeln. Als Uraufführung werden dort "The Legend of 1900" von Giuseppe Tornatore ("Nuovo Cinema Paradiso") sowie zu Alfred Hitchcocks hundertstem Geburtstag die restaurierte Fassung des legendären Thrillers "The Birds" zu sehen sein. Anlässlich der opernhaften Politsatire "Beresina oder die letzten Tage der Schweiz" wird der Schweizer Filmautor Daniel Schmid den diesjährigen Ehrenleoparden des Locarneser Festivals entgegennehmen.

Die Hälfte der 20 Filme des Spielfilmwettbewerbs von Locarno stammt aus Europa. Am stärksten vertreten ist der französische Film mit vier Beiträgen, gefolgt von drei italienischen Werken. Die internationale Vielfalt unterstreicht das Festival mit je zwei Filmen aus Ägypten und Japan sowie je einem Film aus Australien, Brasilien, Südkorea und den USA. Im Kurzfilmprogramm "Leoparden von morgen" sind dieses Jahr Nachwuchsfilmer aus Portugal zu entdecken.

Während das englische und nordeuropäische Filmschaffen im Wettbewerb um den Goldenen Leoparden völlig fehlt, ist der osteuropäische Film gerade mit einem ungarischen Werk vertreten. Ebenfalls ein Wettbewerbsfilm stammt aus Deutschland: "The Einstein of Sex". Rosa von Praunheim, der die Homosexualität auf der Leinwand salonfähig gemacht hat, rekonstruiert darin die Lebensgeschichte des 1935 in Nizza verstorbenen Magnus Hirschfeld und seine Liebschaften mit Baron von Teschenberg und Karl Giese. Den Filmtitel hat von Praunheim einem amerikanischen Zeitungsartikel entnommen, in dem Hirschfeld als "Einstein des Sex" bezeichnet wurde.

Zur Eröffnung des Festivals wird heute Abend "Matinee" von Joe Dante laufen, der Startschuss zur monströsen Retrospektive mit knapp 100 Trash-Filmen. Letztes Jahr hatte der US-amerikanische Regisseur anlässlich seines subversiven Roboterhorrorfilms "Small Soldiers" den Ehrenleoparden erhalten. In diesem Jahr schiebt das Festival eine Retrospektive mit 26 Filmen Dantes nach. Eingebettet sind sie in ein Sonderprogramm mit Trash-Filmen. "Die zweite Corman-Generation" titelt das Festival sein Monstermenü mit B-Movies aus dem Umfeld des Produzenten und Regisseurs Roger Corman.

Robert Richter

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