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Kultur: Dem PEN-Zentrum zufolge sind über 700 Autoren weltweit im Gefängnis

Mehr als 700 Schriftsteller, Übersetzer, Buchhändler und Verleger sitzen weltweit im Gefängnis - ausschließlich "weil sie auf ihr Recht bestehen, auszusprechen und aufzuschreiben, was sie denken und sehen", sagte Johano Strasser, Generalsekretär des PEN-Zentrums Deutschland, gestern am "Writers in Prison-Tag". Laut PEN-Halbjahresbericht wurden zwischen Januar und Juli dieses Jahres 34 Autoren ermordet.

Mehr als 700 Schriftsteller, Übersetzer, Buchhändler und Verleger sitzen weltweit im Gefängnis - ausschließlich "weil sie auf ihr Recht bestehen, auszusprechen und aufzuschreiben, was sie denken und sehen", sagte Johano Strasser, Generalsekretär des PEN-Zentrums Deutschland, gestern am "Writers in Prison-Tag". Laut PEN-Halbjahresbericht wurden zwischen Januar und Juli dieses Jahres 34 Autoren ermordet. 22 Literaten sind verschollen, fünf wurden entführt, 19 erhielten Todesdrohungen, 60 wurden körperlich angegriffen und 164 zu Haftstrafen verurteilt. "Es wird nicht weniger, sondern mehr gemordet", sagte Bundestags-Vizepräsidentin Antje Vollmer bei "einer Writers in Prison"-Gedenkstunde in Frankfurt. In Iran seien 1998 fünf Schriftsteller und Verleger einer Mordserie zum Opfer gefallen. "Auch die Türkei bleibt eines der großen Mord- und Schweigeländer", sagte Vollmer. Unterdessen hat die Menschenrechtsorganisation Amnesty International an die Stadt Münster appelliert, "Stadt der Zuflucht" für verfolgte Autoren zu werden. Münster solle einem in seiner Heimat verfolgten Autor ein Jahr lang Zuflucht und ein Stipendium bieten. Zu dem von Salman Rushdie gegründeten Netzwerk "Städte der Zuflucht" zählen in Deutschland bereits Frankfurt am Main, Berlin und demnächst auch Hannover.

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