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Denkmalschutz: Baselitz-Schloss Opfer von Renovierung

Bei der Sanierung von Schloss Derneburg bei Hildesheim hat der US-Millionär Andrew Hall gegen den Denkmalschutz verstoßen. Der amerikanische Kunstsammler hatte das Gebäude vor rund einem Jahr von dem Maler Georg Baselitz gekauft.

Derneburg - Bei der Renovierung beschädigten Bauarbeiter jetzt Teile eines Kreuzganges. "Für die Arbeiten wäre eine denkmalrechtliche Genehmigung nötig gewesen, aber das war offenbar keinem bewusst", sagte der Leiter der Bauaufsicht beim Kreis Hildesheim, Christian Ruzicka. Er bestätigte damit einen Bericht der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung".

Der Kunstmäzen muss nun damit rechnen, Bußgeld bezahlen zu müssen. "Unwissenheit schützt vor Strafe nicht", sagte Ruzicka. Der Kreis stoppte die Bauarbeiten noch vor Weihnachten. Jetzt soll ein Sanierungsplan für das Schloss erstellt werden. Auch ein Architekt wurde inzwischen hinzugezogen, der Hildesheimer Martin Jakobi. "Herr Hall hat versichert, dass er in Schloss Derneburg nichts verändern oder beschädigen will, sondern das Gebäude in Abstimmung mit dem Denkmalschutz renovieren will", sagte Jakobi. Es gibt dort viele Feuchtigkeitsschäden, auch Elektrik und Heizung müssen erneuert werden.

Hall plant Ausstellung

Offen ist nach den Worten des Architekten noch, was der US- Millionär langfristig mit dem Schloss machen will. Berichten zufolge plant Hall dort die öffentliche Ausstellung seiner Kunstsammlung, zu der unter anderem Werke von Baselitz, Jörg Immendorff, Anselm Kiefer und Markus Lüpertz gehören sollen.

Georg Baselitz, der durch seine auf den Kopf gestellten Bilder zu Weltruhm gelangte, hatte 30 Jahre lang in dem ehemaligen Zisterzienser-Kloster aus dem Mittelalter gelebt und gearbeitet. Das 4000-Quadratmeter-Schloss soll rund 80 Zimmer haben und verfügt über einen riesigen Park. Baselitz (68) lebt seit seinem Wegzug aus Niedersachsen am Ammersee in Oberbayern. (tso/dpa)

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