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Foto: Horst Ossinger, dpa

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Kultur: Der Coach

Mann hinter der Knef: David Cameron ist tot.

Hinter jedem erfolgreichen Mann – so heißt es – steht eine starke Frau. Manchmal ist es auch umgekehrt. Hildegard Knef wäre ohne ihren zweiten Ehemann David Cameron kaum zur Schauspieldiva und zur wohl größten deutschen Sängerin der Nachkriegszeit aufgestiegen. Der britische Schauspieler, den sie bei Dreharbeiten für einen US-Fernsehkrimi in London kennengelernt hatte, hängte 1962 nach der Hochzeit seine Karriere für sie an den Nagel. Er hatte mit Liz Taylor und Fritz Lang gearbeitet und wurde nun zu einer Art Privatcoach seiner Gattin. „Während der Arbeit am Drehbuch haben wir Subtexte erfunden, Subfilme, die ablaufen sollten, während sie vor der Kamera stand. Im Studio hielt ich ständigen Blickkontakt und gab ihr Zeichen. Wenn ich meine Nase anfasste, hieß das: Besteh’ darauf, noch einen Take zu drehen.“ Cameron übersetzte Knefs Autobiografie „Der geschenkte Gaul“ ins Englische und produzierte ihre besten Alben „Knef“ und „Worum geht’s hier eigentlich?“ Ihre Tochter Christina wurde 1968 geboren, doch 1976 folgte die Scheidung. „Wir gingen auseinander, weil ich in Gefahr war, meine Identität zu verlieren“, sagte er. Cameron hatte Auftritte im „Tatort“ und der „Schwarzwaldklinik“ und gründete ein englischsprachiges Theater in Wien. Dort ist er am Dienstag mit 79 Jahren gestorben. chs

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