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Der Dirigent Thomas Hengelbrock gastiert am Mittwoch mit dem Balthasar-Neumann-Chor und -Orchester in der Philharmonie.

© Mina Esfandiari

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Der Dirigent Thomas Hengelbrock: „Die Staatlichen und die Freien: Die Ungleichheit hat sich enorm verschärft“

Thomas Hengelbrock gehört zu den Pionieren der Freien Szene in der Klassik, er war auch schon Chefdirigent des NDR Elbphilharmonie Orchesters. Nun kommt er mit seinen Balthasar-Neumann-Ensembles nach Berlin. Ein Gespräch über Revoluzzer wie Beethoven und die Notwendigkeit von kreativem Wildwuchs.

Herr Hengelbrock, bei Ihrer Auszeichnung mit dem Herbert-von-Karajan-Musikpreis hieß es in der Begründung: „Kaum ein anderer Dirigent stellt öffentlich so deutlich wie Sie die Frage: Was ist meine Aufgabe als Musiker heute?“
Wenn die Antwort darauf leicht wäre, hätte ich nicht eine ganze Akademie gegründet. Mit den Studierenden an unserer Balthasar-Neumann-Akademie versuchen wir täglich herauszufinden, was Musik eigentlich wahrhaftig macht und warum wir ohne sie innerlich verarmen. Jeder Mensch möchte vollständig sein, das bedeutet auch: Wer ein Instrument erlernen möchte, dem kann ich nicht nur technische Parameter beibringen. Ein Student meinte kürzlich auf die Frage, was er in der Akademie denn gelernt habe: „Geh‘ nicht auf die Bühne, wenn du nichts zu sagen hast“. 

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