„Die Aussprache“ im Kino: Jetzt reden mal die Frauen
Sarah Polley ist mit „Die Aussprache“ über sexuellen Missbrauch in einer Mennoniten-Gemeinde als einzige Regisseurin für den Oscar nominiert. Ihr Film ist jedoch kein Drama, sondern eine Utopie.
Die Weite der amerikanischen Landschaft kann trügerisch sein, ihr Freiheitsangebot schlägt leicht ins Gegenteil um. Die Isolation fördert mitunter die schlimmsten menschlichen Abgründe zutage; auch die Pandemie hat wieder gezeigt, dass ihr etwas zutiefst Repressives zu eigen ist. Den Landschaftstotalen auf Felder und Wiesen, auf Kinder, die unbeschwert in der Natur spielen, setzen Sarah Polley und ihr Kameramann Luc Montpellier einen Schutzraum entgegen. Eine Gruppe Frauen aus einer ländlichen Mennoniten-Gemeinde trifft sich in der Scheune, um eine Entscheidung zu treffen: Sollen sie ihre Ehemänner und Söhne zurücklassen – und damit auch ihre vertrauten Leben, die aus Hausarbeit und sexuellen Gewalterfahrungen bestehen?
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