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Kultur: Die Buchbranche gleitet in die Rezession

„Wir sind keine Jammerbranche, aber wir stecken in einer schwierigen Situation". Dieter Schormann, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, rechnet nicht mehr damit, dass das Umsatzminus zwischen 2,1 und drei Prozent aus den ersten fünf Monaten 2002 bis zum Jahresende aufgeholt wird.

„Wir sind keine Jammerbranche, aber wir stecken in einer schwierigen Situation". Dieter Schormann, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, rechnet nicht mehr damit, dass das Umsatzminus zwischen 2,1 und drei Prozent aus den ersten fünf Monaten 2002 bis zum Jahresende aufgeholt wird. Im Buchhandel gibt es angesichts flauer Umsätze Kurzarbeit und andere Sparmaßnahmen. Derzeit sind in deutschen Buchhandlungen und Verlagen rund 60000 Mitarbeiter beschäftigt. Im vergangenen Jahr konnten die Umsätze noch knapp bei 9,4 Milliarden Euro gehalten werden, jetzt zeigen sich die Folgen von Konsumflaute und hoher Arbeitslosigkeit. Schormann hält die Gefahr für längst nicht gebannt, dass die Buchbranche in die Rezession abgleitet.

Die Umsatzrendite lag 2001 zwischen minus eins und plus 1,5 Prozent. Längst sei es nicht mehr so, wie die Lage beim Großbuchhändler Hugendubel zeige, dass große Buchhändler auch unbedingt erfolgreich sind. Nicht alle Sparten seien von der Flaute betroffen. Taschenbücher etwa erleben einen Boom. Der Anteil am Gesamtumsatz wuchs um ein Fünftel auf 1,1 Milliarden Euro. Auch der Versandbuchhandel konnte 2001 um fast fünf Prozent auf 799 Millionen Euro zulegen, mehr als ein Drittel lief dabei über das Internet. Gleichwohl liegt der Anteil des Online-Geschäftes immer noch bei nur drei Prozent des gesamten Buch-Umsatzes.

Neben Personalmaßnahmen wird die Zahl der Titel und der insgesamt gedruckten Bücher sinken. Im vergangenen Jahr gab es bei den Titeln noch ein Plus von 8,5 Prozent auf fast 90 000. Rund 576 Millionen Bücher wurden hierzulande gedruckt: zu viel, wie man beim Börsenverein glaubt. ro

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