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Kultur: Die Zukunft beginnt

Festkonzert zum 100. Geburtstag der Deutschen Oper.

„Stimm in unsern Jubel ein“: Es ist, als wollte der fabelhafte Chor der Deutschen Oper uns, das Publikum, hineinnehmen in die Freude des „Fidelio“-Finales. So meint es auch das angehende Saallicht. Unter den Zuschauern sitzt Walter Hagen-Groll, legendärer Chordirektor der ehemaligen Intendanten von Sellner bis Friedrich, während heute William Spaulding für die umjubelte Leistung steht. „100 Jahre Deutsche Oper“ wird gefeiert und die Erinnerung geweckt, dass man „Fidelio“ auch 1962 „zum 50-jährigen Bestehen des Charlottenburger Opernhauses“ gespielt hat, Inszenierung: Sellner, Chor: Hagen-Groll. Wechselten auch die Protagonisten, besaß das Haus jahrzehntelang eine luxuriöse Konstante: Barry McDaniel in der Rolle des Ersten Gefangenen, der wie kein anderer das Motto der Oper Beethovens vertrat: „Wir werden frei.“ Auch ein historischer Schmiss und Streit zwischen dem Tenor und dem Dirigenten Lorin Maazel steht in den Annalen von West-Berlins „Fidelio“.

Hier gibt es den zweiten Akt konzertant. Es gelingt dem Orchester unter Donald Runnicles, die Spannung hochzureißen. Dazu tragen Scott MacAllister, dritter Einspringer des Projekts nach Kaufmann, Anja Kampe, Matti Salminen bei.

Weniger festlich der Anfang des Festkonzerts. Gedanken an die unvergleichliche Elisabeth Grümmer werden wach, als Heidi Melton in stolzer Leibesfülle und knallender Lautstärke die Hallenarie der Elisabeth präsentiert. Darauf setzt als fortdauernde Peinlichkeit aus Gemeinplätzen und Versprechern die Moderation Tita von Hardenbergs ein. Aufschwung und Dramatik klingen aus der „Ouvertüre für ein Theater“, die Hans Werner Henze, einst Hauskomponist an der Bismarckstraße, der Feier geschenkt hat. Wünsche für die Zukunft äußern auf der Bühne die Politiker Wowereit und Schäuble. Musikalisch folgen der Glücksfall Alberto Zedda mit Rossini und der Schwarm Vittorio Grigolo als Roméo. Per Video gedenkt Thielemann seines Lehrers, des Studienleiters Hans Hilsdorf.

Die Ära Götz Friedrichs wird mit dem Schluss des „Falstaff“ lebendig, weil Karan Armstrong dabei ist und Lopez Cobos als langjähriger GMD weiß, wie man eine Buffofuge lenkt. Sybill Mahlke

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