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Dresdner Elbtal: Ästhetische Brücke soll Weltkulturerbe retten

Im Streit um den Unesco-Welterbetitel für das Elbtal will Dresden renommierte Architekten um alternative Entwürfe für die Waldschlößchenbrücke bitten.

Dresden - In einer am Donnerstag in Dresden bekannt gewordenen Vorlage von Baubürgermeister Herbert Feßenmayr (CDU) an den Stadtrat werden unter anderem der spanische Architekt Santiago Calatrava, der Niederländer Ben van Berkel und die "Feichtinger Architekten" aus Wien und Paris genannt. Als möglicher Nachrücker findet sich Norman Foster auf der Liste, über die der Stadtrat am 19. April abstimmen soll.

Vorgabe sei ein Brückenentwurf, mit dem "gleichermaßen dem Bürgerentscheid wie dem Welterbe Rechnung getragen wird". Sollte die Waldschlößchenbrücke errichtet werden, droht dem Elbtal die Aberkennung des Unesco-Titels als Weltkulturerbe. Unter Verweis auf einen Dresdner Bürgerentscheid vom Februar 2005 für die Brücke hatte das sächsische Oberverwaltungsgericht vor fünf Wochen verfügt, dass die Stadt die Bauaufträge für die Elbquerung erteilen müsse. Gegen das Urteil legte die Kommune inzwischen Beschwerde vor dem Bundesverfassungsgericht und dem sächsischen Verfassungsgerichtshof ein.

Von den Vorschlägen der Büros sollten eine bis drei Studien dem Welterbekomitee zur Sommersitzung am 23. Juni vorgelegt werden. Die Auswahl trifft eine Jury, in der unter anderem Denkmalschützer, Unesco, Stadtrat und Feßenmayr selbst vertreten sein sollen. Laut Beschlussvorlage sind die Architekten dazu aufgerufen, "Brücken zu entwerfen, die aufgrund ihrer Gestaltung entweder sich schonend in das Welterbe einfügen oder als eigenständige architektonische Bauwerke positiv wahrgenommen werden". (tso/ddp)

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