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Schöne Bescherung. Schwiegervater Jack (Robert De Niro) mit Ehefrau Dina (Blythe Danner). Foto: Universal

© dapd

Kultur: Du liebe Familie

Im Kino: „Meine Frau, unsere Kinder und ich“

Vor zehn Jahren prüfte der ehemalige CIA-Agent Jack Byrnes (Robert De Niro) seinen künftigen Schwiegersohn Greg (Ben Stiller) in „Meine Braut, ihr Vater und ich“ recht unterhaltsam auf seine Ehetauglichkeit. Einen komödiantischen Coup landete Jay Roach allerdings 2004 mit der Fortsetzung seines Hits: In „Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich“ reisten die Byrnes zum Gegenbesuch bei Gregs Eltern an. Barbra Streisand und Dustin Hoffman spielten die Hippie-Eltern, die auch im fortgeschrittenen Alter noch die Errungenschaften der sexuellen Revolution feierte. Der Kulturkampf zwischen konservativem und liberalem Amerika fand direkt im Wohnzimmer statt.

Der dritte Teil, „Meine Frau, unsere Kinder und ich“, erreicht nicht die Klasse seines Vorgängerfilms. Regisseur Paul Weitz setzt aufs falsche Elternpaar. Wenn Dustin Hoffman zum Flamencokurs nach Spanien verschwindet und Barbra Streisand nur gelegentlich als Sex-Showmasterin über den Bildschirm flimmert, ist die Komödie ihrer Attraktionen beraubt. Die Arena gehört Ben Stiller und Robert De Niro – die den Schwiegervater-Sohn-Konflikt aufwärmen. Nachdem seine älteste Tochter von ihrem nichtsnutzigen Mann geschieden wurde, erwacht bei dem herzkranken Patriarchen das Misstrauen gegenüber dem anderen Schwiegersohn.

Zu überschaubaren Missverständnissen führt das Auftreten der attraktiven Pharma-Vertreterin Andi Garcia (Jessica Alba), die Stationsleiter Greg als Promoter für ein Potenzmittel unter Vertrag nehmen will. Aufgelockert wird der fade Plot durch drastische Humoreinlagen, in denen erwähntes Medikament eine zentrale Rolle spielt und Paul Weitz seine „American Pie“-Vergangenheit aufleben lassen kann. Am liebsten würde man mit den Nebenfiguren durchbrennen. Mit Owen Wilson zum Beispiel, der Gregs Busenfreund Kevin spielt und sich als superreicher Investmentbanker fernöstlichen Heiltechniken verschreibt. Und natürlich mit Hoffman und Streisand, die zu guter Letzt doch noch auf der Party auftauchen – leider zu spät, um den Abend zu retten (in 23 Berliner Kinos; OV: Cinestar SonyCenter).Martin Schwickert

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