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Kultur: Duft der weiten Welt

Das andere China: eine Berliner Ausstellung

China kann man riechen. Wenn man vor dem „Dongba Altar“ des schamanischen Künstlers He Xiudong steht, verströmt das Land den Duft reifer Bananen. China kann man hören: nicht die Sinfonie seiner Großstädte, sondern das Lachen spielender Kinder in Alfred Banzes Videoinstallation. China kann man fühlen: nicht als Wirtschaftsmacht oder Tatort von Menschenrechtsverletzungen, sondern als Schauplatz des kulturellen Austauschs, auch mit Regionen wie Tibet.

In der Ausstellung „Another China“ im Kunstverein Tiergarten lassen sich unbekannte Seiten eines Landes entdecken, dessen Wahrnehmung hierzulande oft zu standardisierten Bildern gerinnt. Realisiert wurde sie auf Initiative der Berliner Künstler Alfred Banze und Christine Falk, die 2006 als Gäste der Künstlerorganisation Lijiang Studio in der Provinz Yunnan weilten. Der künstlerische Austausch bezieht auch die Bewohner der Region ein und beleuchtet ein Leben fernab der Ballungszentren. Wie die Fotoreihen von Christine Falk, die von der Kindheit im ländlichen Yunnan erzählen. Sie hatte Kinder gebeten, ihre Heimat mit der Kamera selbst zu dokumentieren – wobei viele noch nie eine Kamera benutzt hatten. Exponaten wie diesen, obschon sie eher die Handschrift des Ethnografen tragen, gelingt es, den Blick auf China zu erweitern. Kerstin Roose

Galerie Nord, Turmstr. 75, bis 20. 6..

Kerstin Roose

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