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Kultur: Durch haushaltspolitische Finesse rettet das Goethe-Institut sein Heiligstes

Die Drohung weiterer Schließungen von Goethe-Instituten als Folge der Sparbeschlüsse der Bundesregierung ist für das Jahr 2000 abgewendet. Das teilte der Präsident des Goethe-Instituts, Hilmar Hoffmann, am Mittwoch in München nach einer Präsidiumssitzung mit.

Die Drohung weiterer Schließungen von Goethe-Instituten als Folge der Sparbeschlüsse der Bundesregierung ist für das Jahr 2000 abgewendet. Das teilte der Präsident des Goethe-Instituts, Hilmar Hoffmann, am Mittwoch in München nach einer Präsidiumssitzung mit. Der Haushaltsausschuss des Bundestages habe das Auswärtige Amt ermächtigt, dem Goethe-Institut im Jahr 2000 eine Summe von 11 Millionen Mark bereitzustellen. Auf diese Weise kann das Goethe-Institut die Etatabsenkung in Höhe von 13,7 Millionen Mark im letzten Quartal des kommenden Haushaltsjahres durch Geldmittel auffangen, die erst für 2001 vorgesehen und noch nicht freigegeben sind. "Das ist eine haushaltspolitische Finesse", hieß es aus dem Institut, "durch die wir unser Heiligstes retten können: unser Institutsnetz." Das Entgegenkommen des Haushaltsausschusses war auf Initiative von Bundeskanzler Schröder und Kulturminister Nauman zustandegekommen.

Auf die Sparpläne der Bundesregierung, die den Gesamtetat des Goethe-Instituts von 440 Millionen Mark mit 13,7 Millionen und bis 2003 mit einer zusätzlichen Zuwendungsminderung von weiteren 4,2 Millionen jährlich belasten, hatte das Präsidium mit der Schließung von elf und der Teilschließung von zwei Instituten zum 1. Januar 2000 reagiert. Dabei wurden ausdrücklich weitere Schließungen für den Fall nicht ausgeschlossen, dass finanzielle Verbesserungen auf politischem Wege erfolglos blieben. Der Generalsekretär des Goethe-Instituts, Joachim Sartorius, erklärte: "Leider kann eine vollständige Entwarnung nicht gegeben werden, denn die Haushalte nach 2001 sind noch nicht gesichert." Das Goethe-Institut werde unvermindert mit seinen Spar- und Optimierungsanstrengungen fortfahren, erwarte aber von der Regierung eine "Verstetigung des Rückhalts".

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