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Kultur: Ein Gruß des Schülers an seinen Lehrer

Seit der Eröffnung des Neubaus der Deutschen Oper war der Dirigent eng mit dem Haus verbunden, hier beendete er auch am 2.Juni 1996 seine lange Karriere.

Seit der Eröffnung des Neubaus der Deutschen Oper war der Dirigent eng mit dem Haus verbunden, hier beendete er auch am 2.Juni 1996 seine lange Karriere.Nach Stationen in Düsseldorf, München und Wien kam Hollreiser 1960 nach Berlin und dirigierte hier unter anderem Produktionen wie Milhauds "Orestie", Blachers "200 000 Taler" oder Korngolds "Tote Stadt", seine letzte Premiere war 1991 "Die Zauberflöte".Christian Thielemann, der jetzige Generalmusikdirektor der Deutschen Oper, lernte Hollreiser als junger Korrepetitor an der Deutschen Oper kennen.Zum Geburtstag seines Lehrers erinnert er sich

Die Zusammenarbeit mit Heinrich Hollreiser war für mich als damals blutjungem Repetitor eine außergewöhnliche Erfahrung: Ich habe gelernt, wie ein Dirigent durch genaue Kenntnis der Materie, verbunden mit einem geradezu minimalistischen Dirigierstil, größte Wirkungen hervorrufen kann.Noch heute schwärmt man im Orchester von Hollreisers Schlagtechnik.

Die alte deutsche Kapellmeister-Tradition hat meiner Meinung nach in Heinrich Hollreiser eine herausragende Verkörperung.Sein untrügliches Gefühl für das "richtige" Tempo und seine Fähigkeit, mit Sängern zu atmen, üben auf junge lernwillige Kapellmeister größten Einfluß aus.Sänger müssen sich bei ihm wie in Abrahams Schoß fühlen.Heinrich Hollreiser ist ein Vorbild für die ganze Zunft.

CHRISTIAN THIELEMANN

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