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Kultur: Ein Stück vom großen Kuchen Commerzbank beschenkt die Nationalgalerie

Sieben Kunstwerke und eine Million Euro kommen der Neuen Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin durch eine Kooperation mit der Commerzbank zugute. Die Werke von Ilya Kabakov, Tony Cragg, Sophie Calle, Franz Ackermann und Francois Morellet stammen aus der ehemaligen Sammlung der Dresdner Bank, die Anfang 2009 von der Commerzbank übernommen wurde.

Sieben Kunstwerke und eine Million Euro kommen der Neuen Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin durch eine Kooperation mit der Commerzbank zugute. Die Werke von Ilya Kabakov, Tony Cragg, Sophie Calle, Franz Ackermann und Francois Morellet stammen aus der ehemaligen Sammlung der Dresdner Bank, die Anfang 2009 von der Commerzbank übernommen wurde. Das Geld wiederum kommt aus einer Auktion bei Sotheby’s, die im Februar dieses Jahres für Schlagzeilen sorgte: Mit dem Verkauf von „L'Homme qui marche I“ wurde Alberto Giacometti zum teuersten Bildhauer der Welt – und die Bank nahm 75 Millionen Euro für die Bronzeskulptur von 1961 ein.

Damals wurde kritisiert, dass die Bank ausgerechnet ein zentrales Werk ihrer Sammlung auf dem internationalen Kunstmarkt anbot. Nun löst sie die knapp 3000 Arbeiten umfassende Kollektion mit Dauerleihgaben an fünf Museen in Berlin, Frankfurt am Main und Dresden noch weiter auf. Die Bank trennt sich von Dan Flavin, Daniel Buren, Per Kirkeby oder Katharina Fritsch: große Namen einer Sammlung, die seit den siebziger Jahren gewachsen war. Allerdings nicht im eigenen Unternehmen. Weshalb sich die Commerzbank nur ungern mit ihr schmückte – anders als ihre Vorgänger bei der Dresdner Bank, die die Werke in den Vorstandsetagen installiert hatten.

Doch die neuen Besitzer zählen das Sammeln von Kunst nicht zu ihren „primären Aufgaben“, machte Commerzbank-Vorstandschef Martin Blessing während der offiziellen Übergabe an die Nationalgalerie klar. Die Kunst sei im Museum besser aufgehoben, wo die Öffentlichkeit etwas davon habe und man sie „gepflegt an die nächste Generation“ übergeben könne. Die Erfahrung, dass Museen „bestimmte Sachen nehmen und andere nicht“, musste Blessing während der Vorgespräche aber auch machen. Das habe ihn verblüfft, gab er aufgeräumt zu. Udo Kittelmann ging es als Direktor der Nationalgalerie um eine „sinnvolle Ergänzung“ der eigenen Bestände. Das Geld wird er für Videobänder aus der Sammlung verwenden, die dringend restauriert werden müssen. Und für neue Projekte der Kunstvermittlung, die sich vor allem an Jugendliche richten sollen. cmx

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