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Kultur: Einigkeit

Leipziger Streichquartett im Kammermusiksaal.

Von der musikalischen Vorstellung des Einzelnen bis zum Klang bildet das Leipziger Streichquartett eine homogene Gruppe. Sie trägt den Charakter des Gewandhausorchesters in sich, aus dem die Musiker vor über 20 Jahren hervorgegangen sind, um sich als Ensemble selbstständig zu machen. So spielt Stefan Arzberger, der erste Geiger, eher unter Gleichen, als dass er mit der Melodieführung wucherte. In einer liedhaften Komposition wie dem klassizistischen Quartett Nr. 4 von Mendelssohn, wo die obere Stimme meistens von den anderen begleitet wird, führt diese Enthaltsamkeit zu einem Mangel an Glanz. Es entsteht im Kammermusiksaal ein Mischklang.

Souveräne Einigkeit beherrscht den Unisono-Klang in der Ouvertüre zur „Großen Fuge“ Opus 133 von Beethoven. Wie die Themen harmonisch weitergereicht werden, in maßvoller Selbstständigkeit der Individuen und bewusster Anpassung, das dient dem poetischen Programm der Quartettfuge: ihrem Kontrast von Freiheit und Gesetzmäßigkeit.

Dem gedanklichen Gipfelwerk folgt das musikantische Meisterwerk: Dvoráks Opus 96. Hier entfalten auch der Bratschist Ivo Bauer, Tilman Büning an der zweiten Violine und der Cellist Matthias Moosdorf ihre kantablen Soli. Bald amerikanisch, bald böhmisch klingt diese Musik aus der Neuen Welt, die in der temperamentvollen Interpretation des Leipziger Streichquartetts das Publikum erobert. Sybill Mahlke

Ein weiteres Konzert gibt das Leipziger Streichquartett am 19. März, 20 Uhr.

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