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Kultur: Fahr weiter!

Forum (1): „Milchwald“ erzählt eine Hänsel-und-Gretel-Geschichte

Kino, das nicht auf Identifikation beim Publikum zielt, läuft Gefahr, dass auch die Lust zum Schauen abhanden kommt. „Milchwald“ ist so ein Fall. Bildsprachlich ist die Sache gut gemacht. Doch die in den Bildern herumagierenden Menschen nerven, ebenso die mangelnde Plausibilität des Plots, der zwei von der Stiefmutter ausgesetzte Kinder und das hilflose Elternpaar im deutsch-polnischen Grenzgebiet erbarmungslos auseinandertreibt. Wortlose Treffen in Hotelzimmern und Autobahnraststätten wechseln ab mit hysterischen Zusammenbrüchen, unterstützt von hochemotionalisierender Musik.

„Milchwald“ ist der Abschlussfilm von Christoph Hochhäusler an der Münchner Filmhochschule. In einem Gespräch sagt er, dass die emotionale Erstarrung der Männer den Frauen Hysterie abverlange, damit sich überhaupt etwas bewegt. Eine kluge These, die der Film allerdings nur negativ einlöst. „Milchwald“ bleibt bei der Hysterie stehen. Bewegen tun sich hier nur die LKWs auf der Autobahn.

Heute 19 Uhr (Delphi), morgen 13.30 Uhr (Arsenal) und 17 Uhr (Cinestar 8), Donnerstag 21.30 Uhr (Babylon)

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