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Kultur: Festnahmen nach Munch-Diebstahl

Weniger als einen Tag nach dem Raub von drei wertvollen Munch-Bildern hat die norwegische Polizei die gestohlenen Werke wiedergefunden. Die mutmaßlichen Kunsträuber wurden nach "dramatischen Verfolgungsjagden" festgenommen.

Oslo (08.03.2005, 11:36 Uhr) - Zwei Männer hatten in der Nacht zum Montag aus dem Speisesaal des auf Kunst spezialisierten Hotels «Refsnes Gods» in Moss südlich von Oslo zwei Lithographien und ein Aquarell des Malers Edvard Munch (1863-1944) gestohlen. Das Aquarell «Blaues Kleid» (1915) war mit einem geschätzten Wert von vier Millionen Kronen (360 000 Euro) das mit Abstand wertvollste Stück.

Die Täter hatten die in der Wand verschraubten, aber sonst ungesicherten Bilder mit Stemmeisen aus der Wand gebrochen. Die Täter seien Amateure, hieß es übereinstimmend von Experten. Sie hatten weit wertvollere Bilder im Hotel unbeachtet gelassen und verloren ein viertes Beutestück auf der Flucht, als eine Hotelangestellte sie überraschte.

Weniger als 24 Stunden später konnte die norwegische Polizei die Bild wieder sichergestellen. Wie ein Polizeisprecher in Oslo mitteilte, wurden am Montagabend acht Männer und eine Frau im Alter von 17 bis 29 nach zum Teil dramatischen Verfolgungsjagden als Tatverdächtige festgenommen. Nach der Freilassung eines Mannes sollen am Mittwoch alle anderen einem Haftrichter vorgeführt werden.

Polizeisprecher deuteten an, dass es möglicherweise Zusammenhänge mit dem wesentlich spektakuläreren Kunstraub Ende August aus dem Munch-Museum in Norwegens Hauptstadt gebe. Bewaffnete Männer hatten dabei am hellichten Tag die weltberühmten Bilder «Der Schrei» (1893) und «Madonna» (1893/94) im Gesamtwert von mehr als 450 Millionen Kronen (50 Millionen Euro) gestohlen.

Die beiden Hauptwerke des norwegischen Expressionisten sind bis heute verschwunden. Polizeisprecher hatten mehrfach erklärt, sie hätten den Kreis mutmaßlicher Täter eingekreist und warteten auf einen günstigen Zeitpunkt, um die als komplett unverkäuflich geltenden Kunstwerke möglichst unversehrt sicherzustellen und die Täter festzunehmen. (tso) ()

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