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Frankfurter Buchmesse: Messe nach Einbruch 2001 wieder auf Erfolgskurs

Nach dem großen Einbruch der Ausstellerzahlen auf der Frankfurter Buchmesse in Folge des 11. September 2001 hat sich die Messe wieder konsolidiert. Diesjähriges Gastland ist Indien.

Frankfurt/Main - Die Zahl der angemeldeten Verlage liege in diesem Jahr höher als im Vorjahr, sagte der Geschäftsführer der Frankfurter Buchmesse, Juergen Boos. Vom 4. bis 8. Oktober werden mehr als 7000 Einzelaussteller zu Gast sein: rund 3000 aus Deutschland und 400 aus dem Ausland. Hinzugekommen seien viele kleine Verlage, sagte Boos. Dennoch habe die Buchmesse nicht den Anspruch, in jedem Jahr unbedingt wachsen zu müssen.

"Wir hatten eigentlich die Erwartung, dass das Online-Geschäft und die Kommunikation über E-Mails die Messeauftritte reduzieren würden. Das ist aber nicht eingetreten", sagte Boos. Es sei heute eher so, dass sich die Geschäftspartner mindestens einmal im Jahr persönlich treffen wollten. Dieser Austausch sei für die Buchbranche wichtiger geworden und finde in der Regel einmal im Jahr in Frankfurt statt.

Für den großen Erfolg des Buchmarktes sei in erster Linie die Belletristik verantwortlich. "Das Hörbuch hat es in der Belletristik nicht geschafft, das gedruckte Buch zu verdrängen", sagte Boos, der im vergangenen Jahr zum neuen Geschäftsführer der Messe ernannt worden war. Bei den wissenschaftlichen Büchern sei das durchaus anders. Dort verschwinde viel Gedrucktes zugunsten von Online-Ausgaben oder von Datenbanken.

Indiens Wirtschaft und Kultur boomen

Das diesjährige Gastland Indien sieht Boos als Glücksfall angesichts des derzeitigen Indien-Booms in Wirtschaft und Kultur. "Annähernd 70 Autoren aus dem Land werden zu Lesungen auf die Buchmesse kommen", sagte Boos. Die Vielfalt an Sprachen und offiziellen Dialekten in Indien sei faszinierend. "Ich habe immer das Englische für die Klammer in diesem Land gehalten, aber das ist es nicht", sagte Boos. Vielmehr sei es die Demokratie, die das bevölkerungsreiche Land zusammenhalte.

Die Vielfalt Indiens spiegele sich auch in der Literatur. In Frankfurt seien auch viele kleine Verlage vertreten, die zum Beispiel auch von Frauen geleitet würden. Indien präsentiere sich unter dem Motto "Today's India" und das bedeute, dass man die aktuellen Zustände in dem Land im Spiegel der Literatur zeigen wolle.

Neben der Literatur werde Indien auch seine vielfältige Küche präsentieren. "Wir haben einen ganz bekannten Koch aus Indien eingeladen, der auf dem Freigelände die Spezialitäten des Landes zubereiten wird", sagte Boos. (tso/ddp)

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