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Der Philosoph und Kulturtheoretiker Paul Virilio, hier auf einem Foto aus dem Jahr 2002.

© AFP

Französischer Philosoph: Paul Virilio gestorben

Sein bekanntestes Buch war "Rasender Stillstand": Der französische Philosoph und Geschwindigkeitstheoretiker Paul Virilio ist am 10. September im Alter von 86 Jahren gestorben.

Der französische Philosoph und Kulturkritiker Paul Virilio ist tot. Der 86-Jährige sei bereits am 10. September an einem Herzstillstand gestorben, gab seine Tochter Sophie Virilio am Dienstag in einer Erklärung bekannt, die von der Pariser Kunststiftung Fondation Cartier übermittelt wurde.

Virilio war unter anderem als Architekt und Stadtplaner tätig. Besonders bekannt wurde er für seine Überlegungen zur Auswirkung der Geschwindigkeit auf die Gesellschaft. Er sah die Beschleunigung durch die technische Entwicklung als zentralen Faktor, mit dem er sich etwa in den Büchern „Geschwindigkeit und Politik“ oder „Rasender Stillstand“ kritisch auseinandersetzte. Er publizierte nicht nur, sondern kuratierte auch Ausstellungen zu den modernen "Katastrophen des Bewusstseins".

Virilio wurde 1932 in Paris geboren. Er erlebte im Zweiten Weltkrieg die Bombardierung von Nantes durch die Alliierten, die ihn nach Angaben seiner Tochter sehr geprägt hat: Er habe sich als „ein Kind des totalen Krieges“ beschrieben. Virilio veröffentlichte auch Bücher über die Bunker-Architektur des Krieges, befasste sich mit dem Kosovo-Konflikt und mit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in den USA. Der Visionär und Apokalyptiker Virilio wurde bereits am gestrigen Montag beigesetzt. (dpa/Tsp)

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