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Freddie Mercury: Runder Geburtstag eines Idols

Es war eine Party, wie sie Freddie Mercury wohl gefallen hätte. Rund 1700 Fans feierten im Kölner Musicaldome den 60. Geburtstag des unvergessenen Queen-Sängers.

Köln - Mehrere hundert Mitglieder von Fanclubs aus ganz Deutschland sorgten für eine Atmosphäre, die selbst die erfolgsverwöhnten Kölner Musical-Macher selten erlebt haben.

Die Vorstellung des Queen-Musicals "We will rock you" stand ganz im Zeichen des Gedenkens an den Musiker, der am 24. November 1991 im Alter von 45 Jahren an den Folgen seiner Aids-Erkrankung gestorben war. Die beiden Queen-Mitglieder Brian May und Roger Taylor hatten sich mit Video-Botschaften an die Fans gewandt. In dem kurzen Einspieler war auch noch einmal Mercury in aller Extravaganz und Leidenschaft zu erleben, wie er den Fans bis heute in Erinnerung geblieben ist.

Renaissaince der "Queen"-T-Shirts

Viele Zuschauer hatten ihre alten "Queen"-T-Shirts aus den Schränken geholt. Allerdings waren nur wenige der Aufforderung der Veranstalter gefolgt und schrill kostümiert erschienen. Dieses Outfit hatte sich Mercury zu seinen Geburtstagsparties allerdings von den Gästen gewünscht, wie eine in Köln ausgestellte handschriftliche Party-Einladung aus dem Nachlass des Musikers dokumentierte. Ein Fanclub war immerhin geschlossen als "Queens" mit Toga und Krone erschienen, wie auch Mercury gerne auf der Bühne auftrat. Andere Besucher trugen den Hippie-Look, der im Musical von rebellischen "Bohemians" bevorzugt wird, die die Menschheit vor der Herrschaft des seelenlosen Plastikpops retten wollen.

"Ich teile Freddies Leidenschaft fürs Verkleiden", sagte die 17-Jährige Maraike, die eigens zur Party aus Münster gekommen war. Sie erinnerte an das kuriose Queen-Video zu "I want to break free", in dem Mercury im knappen Minirock und mit Oberlippenbart beim Staubsaugen gezeigt wird. Andächtig standen die Besucher um die Mercury-Devotionalien, darunter die Lederjacke, die der Sänger angeblich am liebsten trug. Auch handschriftliche Notizen, Plattencover und sogar eine kurze Sporthose des Musikers waren in den Musicaldome geschafft worden.

Fans sind begeistert

"Ich habe Queen mehrmals live gesehen. Wer einmal Freddie Mercury auf der Bühne erlebt hat, weiß, wie jämmerlich alles ist, was sich heute Pop-Star nennt", sagt Mike Güttler, der mit einer ganzen Clique nach Köln gekommen ist. Schon fünf Mal haben sie das Queen-Musical gesehen. Wie die meisten Besucher hielt es sie bei den letzten drei Songs der Stücks "We will rock you", "We are the Champions" und der "Bohemian Rhapsody" nicht mehr auf den Sitzen.

Das Ensemble des Stücks hatte eigens den Queen-Song "Show must go on" einstudiert, das Stück, das für viele Fans das Vermächtnis von Freddie Mercury geworden ist. Anschließend gab es im Foyer noch weiter Live-Musik aus dem Repertoire der Band.

In London und Südafrika läuft die Show zeitgleich

Gleichzeitig wurde auch an den beiden anderen Spielstätten von "We will rock you" in London und Südafrika des Queen-Sängers gedacht. Die Abendeinnahmen aus dem Musical sollten komplett dem Mercury-Phoenix Trust zur Verfügung gestellt werden, der weltweit Projekte gegen die Verbreitung von Aids fördert. Allein in Köln kamen nach Angaben der Veranstalter durch den Ticketverkauf mehr als 68.000 Euro zusammen. Weltweit hatte Freddie Mercury mit Queen über 150 Millionen Tonträger verkauft. Anlässlich des Geburtstages wird eine neue DVD und eine Doppel-CD mit Mercurys Solo-Erfolgen veröffentlicht. (tso/ddp)

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