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Gachet-Porträt: Griechin will den letzten Van Gogh besitzen

Wer besitzt das letzte Bild von Vincent van Gogh? Auf diese Frage gibt es nach jahrelangen Spekulationen nun eine Antwort. Angeblich soll es sich im Besitz der Schriftstellerin Dorette Peppa befinden. Eindeutige Beweise zur Echtheit des Gemäldes wird es aber erst in drei Wochen geben.

Die griechische Schriftstellerin Doretta Peppa will angeblich das letzte Gemälde von Vincent van Gogh besitzen. Es soll sich nach ihren Angaben um eine bislang unbekannte weitere Version des weltberühmten Porträts des Dr. Gachet handeln. Der Arzt hatte den Künstler bis kurz vor dessen Selbstmord betreut. "Warten Sie ab. In rund 20 Tagen wird es eine Sensation geben", sagte Peppa. Angeblich fehle eine letzte Bestätigung der Echtheit des Gemäldes. "Dann werden mir alle Menschen der Welt glauben", sagte Peppa weiter. Griechische Kunstexperten äußerten am Dienstag Zweifel. Das Bild wurde bisher nicht öffentlich vorgestellt und ein Foto durfte bislang nicht gemacht werden.

Das Porträt sei unter abenteuerlichen Umständen 1944 in den Besitz ihres Vater Meletis gelangt, so Peppa. Er sei ein Widerstandskämpfer gewesen. Bei einem Überfall auf einen deutschen Nachschub-Zug in Mittelgriechenland habe Meletis das berühmte Gemälde erkannt. Es habe ursprünglich einem jüdischen Sammler gehört und sei also Nazi-Raubkunst gewesen. "Es ist ein Stück meiner persönlichen Sammlung", sagte Peppa weiter.

Fragwürdige Gerüchte um Gachet-Versionen

Bislang ist die Existenz von zwei Versionen des Gemäldes bekannt. 1990, rund hundert Jahre nach der Entstehung, hatte der japanische Unternehmer Ryoei Saito eine Version für 82,5 Millionen Dollar ersteigert. Seitdem wurde dieses Bild öffentlich nicht mehr gezeigt. Nach dem Tod Saitos 1996 wucherten Spekulationen, ob das Bild zerstört worden sein könnte. Saito soll verfügt haben, das Bild in seinen Sarg zu legen. Der Leichnam wurde eingeäschert. Im Jahr 2003 berichteten japanische Medien, das Bild existiere und sei weiterverkauft worden - ohne jedoch konkrete Namen zu nennen.

Anderen Berichten zufolge soll das Bild bereits 1997 an eine Tochter des Auktionshauses Sotheby's in New York gegangen sein. Es kursieren auch Gerüchte, wonach ein Casino-Mogul im amerikanischen Las Vegas später das Porträt des Dr. Gachet übernommen hat. Eine zweite Fassung des Gachet-Porträts ist im Besitz des Pariser Musée d'Orsay. (sgo/dpa)

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