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Galerie: Unterwasserwelt

Satellit 2: Die Preview Berlin expandiert im Hangar 2 des Flughafens Tempelhof. Und viele neue Galerien erfüllen ihn mit Schwung.

Als die Preview gestern ihre Pforten öffnete, war dem ein oder anderen Galeristen noch bang. Hoffentlich ist der Hangar 2 am Flughafen Tempelhof nicht zu weit vom Schuss, hoffentlich ist es an den Ständen hell genug. Doch der Platzwechsel hat der Preview gutgetan. Die 57 Messestände passen locker in die Halle. Nirgendwo zwickt es, die Gänge sind breit, die Decken hoch. Eine Unterteilung in kommerzielle Galerien und Projekte gibt es nicht mehr. Alle Stände sind gleich groß, kosten gleich viel. Das gehört zum egalitären Grundprinzip der Messe.

Gerade wegen des speziellen Wohlfühlklimas bleiben internationale Player wie die Dresdner Galerie Baer oder Anna Klinkhammer aus Köln der Preview treu, obwohl sie auch beim Art Forum unterkämen. Da macht es auch nichts, dass Anna Klinkhammers Star, die Malerin Andrea Lehmann, nur mit Kleinformaten (4200 Euro) präsent ist.

Auf der Messe zeigt sich, dass Malerei und Zeichnungen wie immer dominieren. Die Qualität ist gut, aber wenig Neues ist dabei. Aus der Masse der Zeichnungen, Collagen und Gemälde mit Naturphänomenen oder Fabelwesen hebt sich die Galerie V1 aus Kopenhagen mit schrilleren Werken ab. Zu sehen sind blutige Seefahrer(alb)träume des New Yorker Künstlers Todd James (1300 – 4700 Euro) oder jugendliche role models von Remembermyname, einem Künstler aus der Street-Art-Szene. Skulpturen gibt es einige, Video kaum. Vermutlich zieht die „Video Art Lounge“ die interessanten Videoarbeiten von den Ständen ab. Schade, sie liegt versteckt im ersten Stock.

Die Mona Lisa des 21. Jahrhunderts

Dreißig neue Galerien von Budapest bis New York bringen durchaus Schwung in den Hangar. Am Stand von Nice + Fit aus Berlin findet man die Mona Lisa des 21. Jahrhunderts, vom aufstrebenden Berliner Filmemacher Frederic D. fotografiert und auf einen Plastikvorhang gedruckt. Frischen Wind bringt auch die Hamburger Galerie Tinderbox. Das Spiegelei aus Stoff und verhäkeltem Wollfaden von Henrik Eiben wurde sofort verkauft (3200 Euro).

Zwar freut sich Preview-Organisator Christian Jarmuschek über die zahlreichen „ambitionierten Stände“ auf der Messe. Viele sind es aber nicht. Eine Marke setzt die Hamburger Galerie artfinder mit der Solo-Show von Jan Köchermann. Schwebende Leuchtelemente in Form einer Marzahner Platte (7500 Euro) und eines Shanghaier Wohnsilos (10 000 Euro) spiegeln sich in einer schwarz-glänzenden Wasseroberfläche – der Stand wurde geflutet. Eine weitere Einzelpräsentation gehört zu den Highlights der Messe: die an Klassikern geschulten fotografischen Selbstporträts von Thorsten Brinkmann bei den Kunstagenten, Berlin (1100 – 4200 Euro) – Vexierspiele zwischen Fotografie und Malerei. rieg

Flughafen Berlin Tempelhof, Hangar 2 , bis 1. 9., täglich 13 – 20 Uhr.

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