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Louise Bourgeois

© dpa

Gegenwartskunst: Louise Bourgeois gestorben

Die französisch-amerikanische Malerin und Bildhauerin Louise Bourgeois ist tot. Die als eine der wichtigsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts geltende New Yorkerin starb am Montag im Alter von 98 Jahren.

Die Bildhauerin, die 1911 in Paris geboren wurde, studierte zunächst Mathematik an der Sorbonne und begann Mitte der Dreißiger Jahre mit dem Besuch von Kunstschulen; einer ihrer Lehrer war Fernand Léger. Ende der dreißiger Jahre ging sie mit ihrem amerikanischen Ehemann nach New York. Dass sie Bildhauerin wurde, erklärte sie mit ihrer Auseinandersetzung mit ihrem Vater als Kind. Sie habe aus Brot kleine Skulpturen geformt, um seinem Reden zu entkommen. "Destruction of the Father" sei das Motto, das ihre Arbeit nähre.

Einem breiten Publikum wurde Bourgeois erst spät bekannt, als Siebzigjährige. Damals, 1982, widmete das New Yorker Museum of Modern Art ihr eine Retrospektive. Es war die erst überhaupt für eine Frau. 1999 wurde sie in Japan mit dem Praemium Imperiale geehrte, dem bedeutendsten Preis für zeitgenössische Kunst. 1992 nahm sie an der documenta IX in Kassel und 1993 an der Biennale in Venedig teil.

Derzeit zeigt in Berlin die Sammlung Scharf-Gerstenberg Werke von Bourgeois in der Doppelschau "Double Sexus", zusammen mit Arbeiten des Surrealisten Hans Bellmer.

Als 2003 in Berlin eine Werkschau von ihr gezeigt wurde, sagte Bourgeois auf die Frage des Tagesspiegels, wie sie in hohem Alter noch ihre Arbeit bewältige: "Alles, was ich noch kann, versuche ich mit Disziplin und Routine zu tun." Sie reise nicht mehr: "Ich reise nicht durch den Raum, nur in der Zeit." Tsp

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