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Kultur: Geist und Glamour

Die Frankfurter Buchmesse endet mit gestiegenen Besucherzahlen

Naddel war da, der Dieter war da, Verona war da, Küblböck war da, und – neben Wolfgang Joop und Manfred Krug – waren auch ein paar ernsthafte Schriftsteller mit von der Partie. Die gestern zu Ende gegangene 55. Frankfurter Buchmesse, diese „Mischung aus Geist, Geschäft und Glamour“, so BörsenvereinsVorsteher Dieter Schormann mit neuen Tönen, gab nach zwei Jahren sinkender Besucherzahlen wieder Anlass zu Optimismus. 288887 Besucher wurden gezählt: 8,7 Prozent mehr als im Vorjahr.

6638 Einzelaussteller aus 102 Ländern präsentierten rund 335000 Bücher, das Programm bot mehr als 3000 Veranstaltungen. Auch der Pavillon des Gastlandes Russland lockte viele Besucher. Die Auftritte der Friedenspreisträgerin Susan Sontag sowie von Christa Wolf und des Tango tanzenden Günter Grass, der seine Gedichte „Letzte Tänze“ vorstellte, standen im Mittelpunkt des Interesses. Ansonsten setzte sich der Trend zur Inszenierung von Büchern fort: Wladimir Kaminer lud fast 5000 Neugierige in seine „Russendisko“, die sonst im Berliner Kaffee Burger stattfindet, Muhammad Ali stieg für seine Biografie noch einmal in den Ring, und auf den abendlichen Parties vermischte sich die Kulturprominenz mit Favoriten der Klatschpresse. Der am Montag erstmals erlaubte Bücherverkauf an den Ständen der Frankfurter Buchmesse hat sich für die Verlage gelohnt. „Die Nachfrage war sehr lebhaft“, sagte Eckart Schlapp von Goldmann. Auch bei Ullstein zeigte man sich „sehr zufrieden“. Wer beim Last-Minute-Kauf allerdings auf Sonderrabatte gehofft hatte, wurde enttäuscht. Alle Bücher gingen zum festgelegten Ladenpreis über den Tisch. Auf Plakaten wurden die Besucher auf die Buchpreisbindung hingewiesen.

Gastland der nächsten Frankfurter Buchmesse vom 6. bis 10. Oktober 2004 ist die arabische Welt, und für das übernächste Jahr bereitet sich schon Südkorea auf die Reise an den Main vor. Tsp

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