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Kultur: Geologe Ibbeken fuhr 9000 Kilomter durch den Fläming - jetzt erscheint ein 240-seitiger Bildband

Kirchen gehören zu Dörfern wie der Hahnenschrei und das Gackern der Gänse. Doch oft fährt der Fremde an ihnen eilig vorbei und nimmt sie so nur im Unterbewusstsein wahr.

Kirchen gehören zu Dörfern wie der Hahnenschrei und das Gackern der Gänse. Doch oft fährt der Fremde an ihnen eilig vorbei und nimmt sie so nur im Unterbewusstsein wahr. Es ist deshalb eine gute Idee, ein Buch über die Feld- und Bruchsteinkirchen einer ganzen Region herauszugeben. Der Geologe und Fotograf Hillert Ibbeken hat den Fläming - jenes Gebiet zwischen der Elbe kurz vor Magdeburg und Baruth südlich Berlins - mit seiner Kamera durchreist.

Auf der 9000 Kilometer langen Tour sind fast 200 Fotos in Farbe und Schwarz-weiß von unscheinbaren und prächtigen Kirchenbauten entstanden. Ein knapper Text gibt die Lage wieder, das Baujahr, Besonderheiten und die Fotografierichtung. Manchmal wünschte man sich ausführlichere Darstellungen. Aber vielleicht wird der Leser gerade dadurch zu eigenen Erkundungen angeregt. Wer wusste schon, dass eine kleine Feldsteinkirche aus 8000 Einzelsteinen besteht? Größere Bauten brauchten das Doppelte oder Dreifache. Vielleicht liegt darin auch die Antwort auf die Frage, warum von dem einst sprichwörtlichen steinreichen Fläming nicht mehr viel übrig geblieben ist. Was nicht für Kirchen, Wohnhäuser oder Scheunen Verwendung gefunden hatte, wurde für Straßen oder Wege gebraucht.

Dem Autor ist zu danken, den Blick für dieses kulturelle Erbe geschärft zu haben. Hilfreich ist die Karte mit den Kirchen. Ohne zusätzliches Kartenmaterial kommt man dennoch nicht aus, denn leider wurde auf die Angabe der Autobahnen und Bundesstraßen verzichtet.Hillert Ibbeken: Die mittelalterlichen Feld- und Bruchsteinkirchen des Fläming. Berlin Verlag 1999, 240 Seiten, 59 Mark

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