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Oper: Gian Carlo Menotti ist tot

Der weltberühmte Komponist und Gründer des Spoleto Festivals, Gian Carlo Menotti, starb am Donnerstag im Alter von 95 Jahren in Monte Carlo. Der Italiener ist einer der meist gespielten Komponisten des späten 20. Jahrhunderts.

Rom/Monte Carlo - Menotti hat in seiner langen Karriere 23 Opern sowie Solokonzerte und Kammermusik geschrieben. Zu seinen bekanntesten Werken zählen die Opern "Der Konsul" (1950) und "Goya" (1977), die den spanischen Maler Francisco zum Vorbild hat und eigens für den spanischen Tenor Placido Domingo entstanden war.

Internationale Berühmtheit erlangte Menotti vor allem durch das "Festival der zwei Welten" im umbrischen Spoleto, das er 1958 ins Leben gerufen hatte und später auch in die USA und nach Australien exportierte. Mit dem Festival wollte er die verschiedenen Kulturen der Alten und der Neuen Welt zusammenbringen.

Menotti wurde 1911 in Cadegliano in der Nähe von Varese geboren. Es heißt, bereits mit vier Jahren habe er das Klavierspielen erlernt und zwei Jahre später erste Melodien erfunden. Im Alter von nur elf Jahren schrieb er seine erste Oper. Ein Jahr später zog seine Familie nach Mailand, wo der junge Gian Carlo bis 1928 am Konservatorium studierte. Anschließend kam er bei einer USA-Reise mit den Musikgrößen von New York in Kontakt. Er blieb in Amerika und ging auf Rat von Arturo Toscanini bei Rosario Scalero am Curtis Institute of Philadelphia zur Schule.

Pulitzer Preis für "Der Konsul"

Menottis erste große Oper "Amelia goes to the Ball" wurde 1937 in Philadelphia uraufgeführt. Nur ein Jahr später wurde das Werk ins Programm der New Yorker Metropolitan Opera aufgenommen. Es folgten zahlreiche weitere Erfolge, für "Der Konsul" erhielt der Italiener in den 50er Jahren sogar den Pulitzer Preis und den New York Drama Critics Circle Award. Kenner bezeichnen Menotti als den größten italienischen Komponisten seit Giacomo Puccini.

Auch im Alter war der Wahl-New-Yorker noch als Komponist aktiv und verfasste 1997 ein "Trio für Klavier, Violine und Klarinette". Der italienische Kulturminister Francesco Rutelli würdigte ihn als "eine der charismatischsten Figuren in der Welt der Musik." Menotti habe über ein "außergewöhnliches Talent und eine besondere Persönlichkeit" verfügt. (tso/dpa)

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