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Kultur: Hagia Sophia bald wieder Moschee?

Die Hagia Sophia in Istanbul, jahrhundertelang Sitz des griechisch-orthodoxen Patriarchats von Konstantinopel, könnte demnächst wieder in eine Moschee umgewandelt werden. Das prüft derzeit das türkische Parlament, wie die Vatikanzeitung „Osservatore Romano“ meldet.

Die Hagia Sophia in Istanbul, jahrhundertelang Sitz des griechisch-orthodoxen Patriarchats von Konstantinopel, könnte demnächst wieder in eine Moschee umgewandelt werden. Das prüft derzeit das türkische Parlament, wie die Vatikanzeitung „Osservatore Romano“ meldet. Das Gebäude wurde im 6. Jahrhundert als byzantinische Sophienkirche errichtet und 1453, nach der Eroberung Konstantinopels durch die Türken, zur Moschee. Seit 1935 ist die Hagia Sophia ein Museum. Die Parlamentskommission in Ankara will zunächst verschiedene Organisationen und Institutionen anhören. Der „Osservatore“ verweist auf einen ähnlichen Vorgang in der frühchristlichen Konzilsstadt Nizäa, heute Iznik, 100 Kilometer südöstlich von Istanbul. Dort wird die Basilika, in der im Jahr 787 das siebte ökumenische Konzil stattfand, seit November wieder als islamisches Gebetshaus genutzt. Gegen die Umwandlung der Kirche hatte es heftige Kritik von türkischen Intellektuellen gegeben. Sie hatten geraten, dieses für die Geschichte des Christentums so wichtige Gebäude in ein Museum umzuwandeln. Und auch für ein drittes christliches Gebäude, das frühere Studitenkloster in Istanbul, werde die Umwandlung in eine Moschee erörtert. Auch hier war ursprünglich geplant, zumindest die Johannes-der-Täufer-Kirche in ein Museum umzuwandeln. KNA

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